Im März explodierten die Umsätze im Detailhandel. Nach monatelangem Shutdown der Läden hiess es: endlich wieder shoppen! Je stärker die Fallzahlen sinken, desto grösser wird der Effekt. Bereits im letzten Jahr zeigte sich nach dem Lockdown im Frühling ein grosser Nachholbedarf – sehr zur Freude einiger Detaillisten.
In diesem Jahr ist der Trend ungebrochen. Die Innenstädte leben wieder. In den Shopping-Centern, die schon so oft totgesagt wurden, bilden sich vor zahlreichen Läden Warteschlangen.
Volles Sparschwein
Im letzten Jahr wurden 130 Milliarden Franken zur Seite gelegt – 30 Milliarden mehr als üblich. Ein Teil dieses Geldes bleibt auf den Sparbüchern. Ein anderer wird ausgegeben!
Aber auch wo die Reserven aufgebraucht sind, lauert die Konsumlust. «In den kommenden Monaten ist mit einer Zunahme von Kreditanfragen zu rechnen», sagt Kreditspezialistin Angela Lopes von FinanceScout24.
Die Lockerung der Corona-Restriktionen und die Erholung der Wirtschaftslage helfen mit, dass vermehrt Kredite gesprochen werden können. «Aufgrund der Pandemie wurde die Prüfung für gewisse Branchen strenger reguliert. Durch die Aufhebung der Kurzarbeit und die Öffnungen beispielsweise der Restaurants ist eine Verbesserung der Bewilligungsquote jedoch messbar», so Lopes.
Cash für Car
Hinzu kommt ein saisonaler Effekt. Die Mehrheit der Keditanfragen stünde in Zusammenhang mit einem Auto- und Motorradkauf, sagt Lopes. «Besonders vor den Sommermonaten.»
Die gestiegene Sparquote führt schliesslich zu weiteren Effekt. Lopes stellt «eine leichte Zunahme» bei Kreditablösungen fest. «Die Leute haben offenbar mehr Zeit für die Optimierung ihrer finanziellen Verpflichtungen», so die Expertin.