Ibiza und Mallorca droht die BAG-Quarantäne-Liste
1:16
Saisonende für Partymeile:Ausgeballert am Ballermann

Anstieg der Infektionsrate
Ibiza und Mallorca droht die BAG-Quarantäne-Liste

Jetzt haben auch die Balearen den Ansteckungsgrenzwert des BAG erreicht. Somit müssten sie ebenfalls auf die Quarantäneliste gesetzt werden.
Publiziert: 10.08.2020 um 17:44 Uhr
|
Aktualisiert: 18.08.2020 um 14:06 Uhr
1/7
Nun haben auch die Balearen den Ansteckungsgrenzwert des BAG erreicht.
Foto: imago images/Michael Matthey
Aline Leutwiler, Franziska Scheven

Seit Samstag müssen Rückkehrer vom spanischen Festland in Schweizer Quarantäne. Eine Ausnahme gilt für Reisende aus den Balearen und den Kanaren. Noch! Das BAG argumentiert, dass die Ansteckungszahlen auf den Inseln tiefer als auf dem Festland sind. Mittlerweile sind die Ansteckungen aber auf den Balearen so stark angestiegen, dass sie auch auf die Risikoliste für Quarantäneländer müssten.

«Wenn die Ansteckungszahlen auch auf den Balearen ansteigen, ist zu erwarten, dass sie auf die Liste des BAG kommen», bestätigt Tourismusexperte Jürg Stettler von der Hochschule Luzern. Er bezweifelt, dass Schweizer an geplanten Herbstferien auf Mallorca, Ibiza und Co. festhalten können. «Was im Oktober passiert, und ob wir unsere gebuchten Herbstferien antreten können, bleibt ungewiss.»

Anstieg der Infektionsrate

Das BAG setzt Staaten auf die Quarantäneliste, die innerhalb der letzten 14 Tage mehr als 60 Corona-Ansteckungsfälle pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner verzeichnet haben. Am Freitag überschritten die Balearen diesen Grenzwert zum ersten Mal. Das geht aus den Zahlen des spanischen Gesundheitsministeriums hervor. Jetzt müssen sich auch Schweizer Touristen auf den Balearen Sorgen um die Quarantäne machen.

Das BAG hat die Liste der Risikogebiete bislang drei Mal geändert – und jedes Mal an einem Mittwoch veröffentlicht. Fällt der Entscheid diese Woche?

Solange das BAG aber keine offizielle Veränderung der Liste vorgenommen hat, müssen Reisende nicht vorschnell Koffer packen. Erst wenn Mallorca, Menorca oder Ibiza auf die Risikoliste kommen, müssen die Spanien-Gäste sich entscheiden: Entweder sie reisen vor Inkrafttreten der neuen Quarantäneliste ab oder sie nehmen eine zehntägige Quarantäne in der Schweiz in Kauf.

Komplizierte Berechnung

Um herauszufinden, ob ein Land auf die Corona-Liste kommt, führt das BAG folgenden Dreisatz durch: Die Anzahl der Infizierten werden über den Zeitraum von 14 Tagen addiert. Die Summe wird dann durch die Anzahl der Einwohner geteilt. Im Fall Spanien sind es etwa 47 Millionen Menschen. Das Ergebnis wird mal 100'000 multipliziert.

Das Resultat liegt dann über oder unter 60 – über 60 bedeutet, das Land kommt auf die Corona-Liste des Bundes. Liegt es darunter, wird es verschont. «Zudem wird auch die Entwicklung über die letzten Wochen angeschaut, um festzustellen, in welche Richtung die Zahlen sich tendenziell entwickeln», so ein Sprecher des BAG gegenüber BLICK.

Nur Deutsche müssen nicht in Quarantäne

Seit dem 26. Juli müssen die Briten nach einer Spanienreise in Quarantäne. Auch Franzosen müssen nach einem Aufenthalt in Quarantäne. Einzig in Deutschland muss man nur in Quarantäne, wenn man sich in Katalonien, Aragón oder Navarra aufgehalten hat.

Schweizer müssen bis zum Entscheid des BAG selbst einschätzen, ob sie auf die Balearen reisen wollen oder das Risiko einer Umbuchung oder überstürzten Abreise in Kauf nehmen wollen. «Es stellt sich einfach auch die Frage, ob ich mir das leisten kann», sagt Tourismusexperte Stettler: «Vom gesundheitlichen Risiko her, aber auch wegen der Gefahr für andere und aus beruflicher Sicht.»

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.