Auf einen Blick
- Liechtenstein tritt dem Internationalen Währungsfonds bei
- 55,8 Prozent stimmten für den Beitritt
- Der IWF bietet Ländern mit Geldproblemen finanzielle Unterstützung
Das Fürstentum Liechtenstein tritt als eines der letzten Länder dem Internationalen Währungsfonds IWF bei. Die Stimmberechtigten des Kleinststaates haben sich am Sonntag in einer Referendumsabstimmung für einen Beitritt ausgesprochen.
Für den Beitritt zum IWF sprachen sich an der Urne 6919 Stimmberechtigte aus, dagegen waren 5482, wie der offiziellen Abstimmungs-Webseite zu entnehmen war. Das entspricht einem Ja-Stimmenanteil von 55,8 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag bei 59,9 Prozent.
Hauptaufgabe des IWF als Sonderorganisation der Uno ist die Vergabe von Krediten an Länder ohne ausreichende Währungsreserven, die in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind. Die liechtensteinische Regierung warb im Abstimmungskampf denn auch mit Sicherheitsaspekten für den Beitritt.
Auch im reichen Fürstentum könnten etwa eine relevante Bank in Konkurs gehen oder eine grosse Naturkatastrophe eintreten und das kleine Land mit seinen knapp 40'000 Einwohnerinnen und Einwohnern finanziell überfordern.
«Relativ günstige Sicherheit»
Der IWF sei die einzige Institution, die Ländern mit Geldproblemen finanzielle Unterstützung biete, schrieb die Exekutive in der Abstimmungsbotschaft. Für einen Beitrag von 500'000 Franken im Jahr gebe es dieses Mehr an Sicherheit zudem «relativ günstig».
Das liechtensteinische Parlament hatte dem Beitritt im Mai zugestimmt. Dagegen wurde das Referendum ergriffen. Die Beitritts-Gegnerinnen und -Gegner argumentierten erfolglos, der IWF sei ein «verlängerter Arm der US-Politik».
Dem IWF gehören etwa 190 Staaten an, die Schweiz bereits seit 32 Jahren. Mit dem Beitritt Liechtensteins sind von allen Uno-Mitgliedern nur Kuba, Nordkorea und Monaco nicht dabei.