Auf einen Blick
- Luxushotel Villa Orselina schliesst überraschend, Betrieb wird eingestellt
- Besitzer Walter Guyer sucht Käufer für das traditionsreiche 5-Sterne-Hotel
- 28 Zimmer und Suiten, günstigstes Zimmer kostet 500 Franken pro Nacht
Die Villa Orselina hoch ob Locarno ist eine der besten Hotel-Adressen im Tessin. 28 Zimmer und Suiten hat das Boutique-Hotel mit seinen 5 Sternen. Sie alle haben eine prächtige Sicht über den Lago Maggiore. Das günstigste Zimmer gibts nicht unter 500 Franken die Nacht. Jetzt wird bekannt: Das traditionsreiche Haus mit seinen beiden Gourmetrestaurants – beide haben 15 Gault-Millau-Punkte – und dem exklusiven Spa-Bereich «La Spa» stellt den Betrieb per sofort ein.
Damit ist klar: Die grosse Terrasse mit Blick auf Locarno und der geheizte Pool bleiben an Ostern leer, wenn das Hotel nach der Winterpause eigentlich wieder Gäste hätte empfangen sollen. Die Sommersaison wird gar nicht mehr in Angriff genommen. Wie «Gault Millau» berichtet, sucht Besitzer Walter Guyer einen Käufer fürs Hotel – bisher ohne Erfolg. «Wir haben die Kurve nicht gekriegt», so Hotel-Manager Daniel Schälli. «Wir müssen die Notbremse ziehen», sagt er zum bitteren Ende der Nobelherberge, die immer wieder auch für pompöse Hochzeiten gebucht wurde.
Alle Angestellten verlieren ihren Job
Ein Weitermachen sei für Walter Guyer wegen seines Alters nicht infrage gekommen. Guyer hat das Hotel vor Jahren der Credit Suisse abgekauft – und Millionen in neue Zimmer investiert. Jetzt hat er offenbar genug von der Villa Orselina. Das hat Folgen für die Angestellten: Sie verlieren alle ihren Job – auch 15-Punkte-Küchenchef Riccardo Scamarcio, bekannt für seine Risotto-Kreationen. Die Betroffenen werden aber unterstützt bei der Suche nach einer neuen Anstellung. «Wir versuchen, unseren treuen Mitarbeitenden neue Türen in anderen Hotels zu öffnen, indem wir sie empfehlen und für sie ein gutes Wort einlegen», sagt Schälli.
Der Verkauf habe nun Priorität, betont er. «Unser Ziel ist es, potenziellen Käufern grösstmögliche Gestaltungsfreiheit für die zukünftige Ausrichtung des Hauses zu ermöglichen», erklärt Schälli. Um diesen Prozess für alle Beteiligten zu erleichtern, wurde entschieden, den Hotelbetrieb nicht mehr aufzunehmen und das Haus zu schliessen. Wie es mit der Villa Orselina weitergeht, soll der neue Käufer entscheiden.