Die Umsätze im Detailhandel legten im letzten Jahr um 300 Millionen Franken zu. Neu macht die Branche einen Umsatz von 102,6 Milliarden Franken – das entspricht einem Plus von 0,3 Prozent, wie heute Mittwoch veröffentlichte Daten von GfK Switzerland zeigen. «Ein Allzeithoch der Branche», so das Marktforschungsinstitut.
GfK führt die Zunahme auf die anhaltende Zuwanderung sowie die Inflation zurück. Der Detailhandel hat die Preise für die Kundinnen und Kunden im letzten Jahr wegen der Teuerung erhöht. Grund dafür waren zum Teil deutlich höhere Kosten für Transport, Energie, Verpackung oder Logistik, sagt Myriam Meier. Sie ist verantwortlich für den Detailhandel bei GfK Switzerland.
Warum Aldi und Lidl fehlen
Eine Tabelle zeigt, welche Firmen im Schweizer Detailhandel die grössten Umsätze erzielen. Auf Platz Eins stehen mit über 12,3 Milliarden Franken die Migros Supermärkte, gefolgt von den Coop Supermärkten mit über 11,5 Milliarden Franken. Jumbo legt beim Umsatz um 27,3 Prozent zu. Nach der Übernahme durch Coop hat der Detailhändler die eigenen Filialen Bau und Hobby mit den Jumbo-Filialen zusammengeführt. Neu laufen alle unter der Jumbo Markt AG.
Was beim Blick auf die Rangliste auffällt: Die beiden deutschen Discounter Aldi und Lidl fehlen. Das hat damit zu tun, dass sie ihre Umsätze nicht offiziell kommunizieren. GfK geht jedoch davon aus, dass Aldi Suisse mittlerweile einen Umsatz von 2,5 bis 3 Milliarden Franken erzielt. Das wäre Platz 4. Bei Lidl sollen es zwischen 2 und 2,5 Milliarden Franken sein, womit das Unternehmen auf Platz 5 stehen würde.
Onlinegeschäft erlebt Rückgang
Die Onlineumsätze im Detailhandel waren gemäss GfK im letzten Jahr rückläufig. So haben die Konsumentinnen und Konsumenten Waren und Güter für 14 Milliarden Franken online bestellt. Dies entspricht einem Rückgang von 0,4 Milliaren Franken oder 2,8 Prozent. «Wir werten diesen Rückgang als Verschnaufpause nach zwei starken Vorjahren», sagt Meier. Der Onlineumsatz hat zuvor während der Corona-Pandemie aber auch einen massiven Schub erfahren. So haben die Schweizer Onlineshops gegenüber 2019 um 44 zugelegt.
Der Ausblick für 2023 und 2024 bleibt gemäss GfK verhalten. Das weltwirtschaftliche Umfeld bleibt herausfordernd. Grosses Thema laut Meier: der Fachkräftemangel auch im Detailhandel. «Zudem sparen die Leute gegenwärtig wieder mehr, was sich auf den Konsum negativ auswirkt», so die Detailhandelsexpertin. Bei den Energiepreisen hat jedoch eine Entspannung stattgefunden. Und auch das Risiko auf eine Rezession sowie Unterbrechungen in der Energieversorgung hat deutlich abgenommen.