Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» hatte Olga Feldmeier (45) einst zur Krypto-Queen gekürt. Ihre Krone dürfte sie spätestens jetzt wieder los sein. Feldmeier hat diese Woche angekündigt, Smart Valor von der Börse zu nehmen, wie das Onlineportal Tippinpoint berichtet hat. Das Unternehmen ist ein Verwahrer und Wechseldienstleister für Kryptowährungen.
Im Februar 2022 brachte Feldmeier mit Smart Valor das erste Schweizer Krypto-Unternehmen an die Börse – und zwar an die Nasdaq First North, einen schwedischen Ableger der US-Technologiebörse Nasdaq.
Börsenabenteuer wird zum Vollflop
Beim Börsengang waren die Aktien noch 37 schwedische Kronen wert – das entspricht rund 3.20 Franken. Kurz darauf kletterte der Kurs auf knapp 45 Kronen (3.90 Franken), doch dann begann die lange Talfahrt. Anfang dieser Woche war eine Aktie gerade mal noch 8 Rappen wert. Wer beim Börsengang investiert hat, steht nun mit einem Minus von 97,5 Prozent da. Also praktisch mit einem Totalverlust. Das Börsenabenteuer war ein Vollflop.
Bei Feldmeier hört sich das erwartungsgemäss etwas anders an. Wie bei vielen Firmenchefs der Moderne üblich, wird noch dem grössten Debakel Positives abgewonnen. Smart Valor habe dank des Börsengangs dazugelernt, seine Finanzabteilung erweitert und erstmals eine vollständige Finanzprüfung durchgeführt, teilt sie ihren Investoren in einem Schreiben einige Meilensteine mit. Den Börsenabsturz erklärt sie mit dem schwierigen Zeitpunkt des Börsengangs. Die Kryptobranche erlebte Anfang 2022 turbulente Zeiten. Und dann brach noch der Ukraine-Krieg aus.
Eigene Fehler hingegen werden keine eingestanden. Stattdessen folgen ein paar technische Ausführungen über die schwedische Börse. So sei der Handel von Smart Valor nur beschränkt möglich.
Rosige Zukunft?
Voraussichtlich werden die Aktien im Mai dauerhaft von der Börse entfernt. Danach werden die Valoren voraussichtlich wieder in Namensaktien nach Schweizer Recht umgewandelt. Gemäss Tippinpoint evaluiert Feldmeier, ob die Smart-Valor-Aktien künftig an einer alternativen Börse gehandelt werden könnten.
Feldmeier hat das Unternehmen 2017 gegründet. Die Zukunft sieht sie überaus positiv: «Angesichts der positiven Entwicklungen und der Rückkehr zu einem Bullenmarkt für Kryptowährungen im Jahr 2024 freuen wir uns darauf, wieder Fahrt aufzunehmen und neue wichtige Meilensteine zu erreichen.» (smt)