Die Pleite der Krypto-Börse FTX hält die gesamte Krypto-Branche auf Trab. Nun stellt sich heraus: FTX-Chef Sam Bankman-Fried (SBF, 30) hat auch in der Schweiz seine Finger im Spiel!
Gleich fünf Tochtergesellschaften von FTX sind in Pfäffikon SZ an der Churerstrasse gemeldet, wie die «Handelszeitung» schreibt. Eine davon ist die FTX Europa – mit einem Kapital von einer Million Franken! Sie ist Dreh- und Angelpunkt der FTX-Operationen in Europa, Afrika und im Nahen Osten.
Alle fünf Tochtergesellschaften in der Schweiz wurden erst seit Anfang Jahr aufgebaut. Wie es nun um diese Firmen steht, ist nicht bekannt. Im Insolvenz-Antrag von FTX sind sie aufgelistet. Das heisst, auch ihnen droht die Pleite.
Zuger-Firma wird mitgerissen
Die Milliarden-Pleite von SBF hat noch weitere Auswirkungen auf die Schweizer Krypto-Branche. Auch der Zuger-Firma Oxygen geht die Luft aus, wie das Portal Finews.ch schreibt. 95 Prozent – also praktisch alle – der Oxy- und MAPS-Token des firmeneigenen Ökosystems würden bei FTX liegen.
Der Oxy-Token liegt deshalb zurzeit praktisch bei null – genauso wie der MAPS-Token. «Wir prüfen alle Möglichkeiten, wie wir die Ökosysteme MAPS und Oxy schützen können, und haben Rechtsberater beauftragt, uns bei diesem Prozess zu unterstützen», heisst es in der Mitteilung, die Finews.ch vorliegt.
Die Zuger-Firma ist auch mit Alameda Research verknüpft. Alameda ist eine weitere Firma von SBF.
SBF gründete das Unternehmen, um aus Kursunterschieden beim Kryptohandel zwischen Asien und den USA Profit zu schlagen. Erst später gründete er die Krypto-Börse FTX. Die Verbindung zwischen FTX und Alameda ist undurchsichtig. Sie soll zum FTX-Crash aber massgeblich beigetragen haben.
Weitere Pleiten erwartet
Die durch SBF ausgelöste Pleite könnte auch noch für viele weitere Folgen haben. «Es droht ein Domino-Effekt, ich erwarte Hunderte Firmenpleiten», sagt die Schweizer Kryptounternehmerin Olga Feldmeier (44). Ihre eigene Firma, die Krypto-Handelsplattform Smart Valor, sei nicht exponiert, beruhigt Feldmeier. Smart Valor habe nicht mit FTX zusammengearbeitet. Dennoch seien die Wachstumspläne nun dahin.
Bei der Schweizer Krypto-Bank Seba hat Bankman-Fried aber seine Finger im Spiel. Alameda war nämlich Wagniskapitalgeber von Dutzenden Start-ups, darunter auch Seba. Alameda habe gemäss Twitter-Beitrag von Seba aber weniger als 1 Prozent an der Firma gehalten, heisst es bei Finews.ch. Seba habe weder auf der FTX-Plattform gehandelt, noch in deren Token investiert.
Der Schweiz kommt jetzt zugute, dass sie im Vergleich zu den USA die Regulierung der Krypto-Branche über die vergangenen Jahre vorangetrieben hat. Die Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) ist auch bereits aktiv geworden.
Bisher keine gravierenden Exposures
«Als Aufsichtsbehörde interessiert es uns natürlich, ob der Konkurs der Plattformen allenfalls Auswirkungen auf beaufsichtigte Institute hat», sagt ein Sprecher zu Blick. Die Finma hat bei den betreuten Instituten auch nach Exposures gefragt. «Bisher haben wir keine Hinweise auf gravierende Exposures im Kontext der FTX-Ereignisse», heisst es weiter. Die Firma Oxygen verfügt aber beispielsweise nicht über eine Bewilligung der Finma.
Mittlerweile zeigt sich SBF auf Twitter reumütig. «Wir wurden übermütig und unvorsichtig», twitterte er. Er kontaktiert gar Journalistin Kelsey Piper von Vox über Twitter, um seinen milliardenschweren Fehler zu erklären.
Dabei sagte SBF, er arbeite immer noch daran, die Mittel aufzubringen, die erforderlich seien, um alles seinen Gläubigern zurückzuzahlen. Wie ihm das noch gelingen soll, weiss aber niemand so recht.