In der Hochsaison besuchen bis zu 23'000 Menschen täglich die Akropolis, den Burgberg in der griechischen Hauptstadt Athen. Zu viel für das gerade mal 3 Hektar grosse Areal. Die griechische Regierung will deshalb die Unesco-Welterbestätte besser schützen.
Ab dem 4. September 2023 gelten Besuchsbeschränkungen. Je nach Uhrzeit gelten unterschiedliche Obergrenzen, über den ganzen Tag verteilt werden künftig nicht mehr als 20'000 Akropolis-Besucher zugelassen. Die Dauer der Besuche werde nicht begrenzt.
Wie die griechische Kulturministerin Lina Mendoni (63) in der Zeitung «Ekathimerini» erklärt, verbringen die Hälfte der Besucher nur rund 45 Minuten an der historischen Stätte. Dabei handelt es sich um Besucher, die mit organisierten Touren oder von Kreuzfahrtschiffen kommen. Aktuell handelt es sich noch um Tests. Ab dem 1. April 2024 soll die Beschränkungen dauerhaft in Kraft treten.
Immer mehr Beschränkungen
Zahlreiche beliebte Tourismusziele sind gezwungen, infolge der riesigen Besuchermassen restriktive Massnahmen zu treffen. Venedig hat es noch nicht geschafft, will aber ab 2024 einen Eintritt in die Zone um und mit dem Markusplatz verlangen. Die Rede ist von 10 Euro pro Person. Bereits umgesetzt hat Rom neu eine Eintrittsgebühr für den Besuch des Pantheon: Dieser kostet seit dem 3. Juli 2023 neu 5 Euro. Zuvor war der Besuch gratis. In Florenz oder am Gardasee werden knallharte Verhaltensregeln eingeführt, damit die Orte nicht im Chaos versinken.
Natürlich ist nicht nur Italien betroffen. Die kroatische Stadt Dubrovnik verbietet Rollkoffer, auch dort werden generelle Zugangsbeschränkungen diskutiert. Die norwegische Stadt Bergen limitiert die Anzahl Kreuzfahrtschiffe, die anlegen dürfen.
Besuchersteuer in Thailand
Thailand führt eine Besuchersteuer ein, mit deren Einnahmen der Staat Nachhaltigkeitsinitiativen im Land bezahlen will. Auch Amsterdam und Venedig haben Restriktionen für Kreuzfahrtschiffe ausgesprochen. Die Inkastadt Machu Picchu in Peru hat für den Besuch Zeitslots eingeführt.
Die Liste lässt sich beliebig verlängern. Solange alle Reisenden dieselben vermeintlichen Must-see-Orte besuchen wollen, wird es immer neue Beschränkungen geben.