Lufthansa-Aktionäre stimmen Rettung zu
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Ja zu Lufthansa-Rettung:Jetzt kann das Geld für die Swiss fliessen

«Jetzt kann man Swiss-Kunden Geld zurückerstatten»
Lufthansa-Aktionäre stimmen Rettung zu

Die Aktionäre der Lufthansa haben das Rettungspaket für die Airline durchgewunken. Aufatmen in der Schweiz: Denn nun können die Kreditverträge für die Swiss und Edelweiss unterschrieben werden, jetzt fliesst das Geld für die beiden Schweizer Airlines.
Publiziert: 25.06.2020 um 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2020 um 20:39 Uhr
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Das Schicksal der Lufthansa entscheidet sich heute ab 12 Uhr.
Foto: AFP
Christian Kolbe

High Noon im deutschen Frankfurt: Ab 12 Uhr Mittag entscheiden die Aktionäre der Lufthansa über die Zukunft der Airline – und damit auch über das Schicksal der Tochtergesellschaft Swiss. Denn ohne Rettungspaket für die Lufthansa gibts es vom Bund keinen Milliardenkredit für die Schweizer Airline.

Die Hauptversammlung dauerte länger als erwartet, der Vorstand musste erst über 600 Fragen beantworten. Doch am Schluss ging der Antrag auf eine Beteiligung des deutschen Staates schlank mit 98 Prozent der Aktionärsstimmen durch.

Das heisst: Nun kann das Geld für die Schweizer Airlines fliessen. Der Bund schätzt den Finanzbedarf von Swiss – und auch der anderen Lufthansa-Tochter Edelweiss – auf rund 1,5 Milliarden Franken. 85 Prozent davon, also 1,2 Milliarden Franken, sollen durch Garantien des Bundes gesichert werden, wobei sich die beiden Hausbanken der Schweizer Luftfahrt, die UBS und die Credit Suisse, zu einem Kredit bis zu einer Milliarde bereit erklärt haben.

SVP-Nationalrat und Pilot Thomas Hurter sagt auf Blick TV: «Jetzt wird auch das Geld für Rückerstattungen fliessen.»

EU sagt ja

Dieses Geld braucht die Swiss bald, um sicher durch die schwierigen Coronazeiten zu fliegen. Deshalb sind die Augen der ganzen Schweizer Luftfahrtbranche nun nach Frankfurt gerichtet.

Ein wichtiger Stolperstein wurde bereits heute Vormittag aus dem Weg geräumt: Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben das Milliarden-Paket der deutschen Bundesregierung genehmigt.

Bleibt noch Grossaktionär Heinz Hermann Thiele (79). Dieser hat in den letzten Wochen in grossem Stil Lufthansa-Aktien gekauft – und hat nun eine so grosse Beteiligung, dass er die Zustimmung für das Rettungspaket verhindern könnte. Denn dafür braucht es zwei Drittel der Aktionärsstimmen.

Aktie geht durch die Decke

Thiele liess sich lange bitten, ging auch auf die Überzeugungsarbeit der deutschen Politik vorerst nicht ein. Doch nun hat er sich offenbar umstimmen lassen. Gegenüber der «FAZ» sagt der Milliardär in einem Interview, dass er nun den Deal durchwinken werde.

Das Aufatmen in den Konzernzentralen der Airlines ist spürbar. Doch erst muss Thiele wirklich zustimmen. Davor wird er sich an der virtuellen Aktionärsversammlung sicher noch die flammenden Appelle der Lufthansa-Spitze anhören. Was ihm die Zustimmung erleichtern dürfte: Die Lufthansa-Aktien liegt im Moment rund 15 Prozent im Plus. Ein gutes Geschäft für Thiele.


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