Achtung, Bürokratie-Irrsinn!
QR-Code lässt Schweizer Thailand-Touristen verzweifeln

Nach Thailand reisen – nach Monaten des coronabedingten Unterbruchs ist das endlich wieder möglich. Die Einreisehürden sind aber noch immer hoch, das Prozedere kompliziert.
Publiziert: 17.11.2021 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2021 um 16:55 Uhr
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Bis zur Abreise muss man sich durch einen Berg von Formularen kämpfen.
Foto: Keystone
Patrik Berger

Seit dem 1. November können geimpfte Schweizerinnen und Schweizer wieder nach Thailand reisen, ohne sich zuvor in staatlich verordnete Quarantäne begeben zu müssen. Das gibt dem für die Wirtschaft des Landes so wichtigen Tourismus Aufwind. Reisen nach Thailand sind wieder gefragt, wenn auch immer noch auf einem deutlich tieferen Level als vor der Corona-Krise.

Wer sich darauf gefreut hat, dass mit der Quarantäne-Pflicht auch die bürokratischen Hürden abgebaut würden, ist auf dem Holzweg. Noch immer muss man diverse Formulare ausfüllen und Fragen beantworten. «Es braucht in der Tat einige Papiere, und vor allem müssen sie auch im korrekten Format vorliegen. Für jemanden, der dieses Prozedere nur einmal macht, ist es schwierig und kann auch scheitern», sagt Ruth Landolt, General Manager Asia 365 (DER Touristik Suisse) dem Reiseportal Travel Inside.

«Thailandpass» macht Probleme

Hauptproblem ist der «Thailand Pass», den man seit Anfang November braucht, um problemlos einreisen zu können. Er ist ein webbasiertes System für Reisende, um ihre Reise- und Gesundheitsinformationen einzugeben. Nach der Genehmigung erhalten diese einen QR-Code, mit dem sie nach Thailand reisen können.

Doch Schweizer Touristen verzweifeln ob der Formalitäten. Der «Tages-Anzeiger» berichtet von Fällen, in denen Reisende ihren gebuchten und bezahlten Flug erst gar nicht antreten konnten.

Ein Schweizer hatte alle Dokumente beisammen. Es fehlte aber ein QR-Code des «Thailand-Passes». Laut des Berichts wurde dem Kunden trotz erfolgreicher Registrierung kein QR-Code zugeteilt.

Grund für die Airline Edelweiss, ihn nicht an Bord zu lassen. Verzweifelt bemühte sich der Tourist um Hilfe. Vergebens. Weder eine entsprechende Hotline noch die thailändische Botschaft waren telefonisch erreichbar. Auf eine E-Mail an die Botschaft erhielt er erst zwei Tage nach dem geplanten Abflug Antwort.

«Unbedingt übers Reisebüro buchen»

«Ganz generell dürfen wir Fluggäste nicht transportieren, wenn sie die Einreisebedingungen nicht erfüllen», heisst es bei der Edelweiss. Die Airlines empfehlen deshalb, die nötigen Reisedokumente rechtzeitig zu beantragen. Man soll die Dokumente zudem in gedruckter Form mitnehmen. «Gewisse Länder tun sich schwer mit digitalen Nachweisen.»

«Ich würde unbedingt die Buchung über ein Reisebüro empfehlen», sagt Stephan Roemer, CEO des Reiseanbieters Tourasia. So hätten die Reisenden auch die Gewissheit, dass sämtliche Reiseunterlagen den Vorgaben entsprechen.

Bundesratspraesident Guy Parmelin spricht an einer Medienkonferenz ueber die Tourismusstrategie des Bundes, am Mittwoch, 10. November 2021, im Medienzentrum Bundeshaus in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
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