Thailand-Fans können aufatmen: Heute Montag, 1. November, öffnet das Land seine Grenzen für Touristen. Damit wird das unter Schweizern so beliebte fernöstliche Land wieder bereisbar. 18 Monate lang galten strenge Einreisevorschriften mit Quarantäne. Einheimische hatten das Land seit März 2020 praktisch für sich. Die für das Land so wichtige Tourismusindustrie liegt inzwischen völlig am Boden.
Seit heute Montag, offiziell um 9 Uhr Lokalzeit, ist Reisenden aus mehr als 60 Ländern wieder die – erleichterte – Einreise erlaubt. Praktisch landesweit wird ab heute auch die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben und in ausgewählten Restaurants gibts wieder Alkoholausschank.
Einfach Koffer packen und losfliegen geht noch immer nicht, doch die Auflagen sind drastisch reduziert worden. Feriengäste müssen einige Regeln beachten und können dann wieder ohne Quarantäne durch das Land reisen. Das Bewilligungsverfahren dauert noch immer ein paar Tage. Zudem müssen Reisende vollständig geimpft sein und für die Einreisebewilligung haben sie eine neue App namens «Thailand Pass» herunterzuladen.
Thailand lernt mit dem Virus leben
Reisende brauchen überdies eine Krankenversicherung, einen negativen PCR-Test vor Abflug und nach Ankunft – und sie müssen eine Nacht in einem qualifizierten Hotel verbringen, das sie vorab gebucht und bezahlt haben. Im Hotel warten die Gäste auf das Testergebnis. Fällt es negativ aus, kann man sich ab dem zweiten Tag frei in Thailand bewegen.
Wissenswert: Auf die Bevölkerung gerechnet haben die Schweiz und Thailand in etwa die gleichen Ansteckungswerte, doch bezüglich Durchimpfung hinkt Thailand der Schweiz noch weit hinterher.
In Thailan herrscht auch Skepsis gegenüber der Öffnungspolitik der Regierung. Fachleute und Stimmen auf sozialen Medien warnen, Reisende würden das Virus wieder einschleppen und zu einer neuen Welle führen. Premierminister Prayuth Chan-ocha (67) beschwichtigt. Thailand habe keine Wahl. Es müsse mit dem Virus zu leben beginnen. Auch wenn Infektionszahlen sachte ansteigen, alle Einreisenden würden strikt auf mögliche Ansteckungsgefahr geprüft. Wer das Virus einschleppt, muss in Quarantäne und Behandlung.
Auch Australien (bedingt) wieder offen
Nach fast 600 Tagen Grenzschliessung ist auch Australien wieder für Reisende offen. An den internationalen Flughäfen von Sydney und Melbourne kam es zu emotionalen Szenen. Familien und Freunde schlossen sich nach langer Trennung teils unter Tränen wieder in die Arme. Australien hatte am 20. März vergangenen Jahres eine der härtesten Grenzregelungen der Welt wegen der Corona-Pandemie eingeführt. Fast alle Reisen in das Land wurden gestoppt.
Regierungschef Scott Morrison (53) sprach von einem «grossen Tag für Australien». Auf Facebook schrieb er, Australien sei nun «startklar». Auch die australische Fluglinie Qantas, die den Grossteil ihrer Flotte über 18 Monate lang am Boden stehen hatte, freute sich. «Es ist wundervoll zu sehen, dass Australier mit ihren Lieben sich nun wieder treffen können, nach einer so langen Zeit», sagte Qantas-Chef Alan Joyce (55) zur Wiederaufnahme internationaler Flüge.
Über eine Million ausländische Bewohner bleiben aber in Australien weiterhin ohne die Möglichkeit, ihre Freunde und Verwandten in anderen Ländern zu sehen. Die geänderten Reiseregeln gelten überwiegend nur für Australier. Und einige Bundesstaaten mit vergleichsweise niedrigeren Impfquoten bleiben weiter bei den strikten und teuren Quarantäneregeln.