Acht Spitäler stehen ohne Vertrag da
Diese Krankenkasse zahlt nicht mehr alle Rechnungen

Die Krankenkasse Concordia hat Verträge für die Zusatzversicherung mit Zürcher Regionalspitälern gekündigt. Sie findet die Preise für Zusatzversicherte zu hoch. Jetzt müssen die Patienten tiefer ins Portemonnaie greifen.
Publiziert: 13.07.2023 um 20:27 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2023 um 10:04 Uhr
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Die Concordia hat den Tarifvertrag mit dem Spital Bülach auf den 17. Juli gekündigt.
Foto: Spital Bülach

Wer bei der Concordia eine Zusatzversicherung hat, muss auf der Hut sein. Ab Montag zahlt die Krankenkasse die Kosten nicht mehr in jedem Spital. Patientinnen und Patienten, die sich in den Spitälern Bülach, Affoltern, Limmattal, Uster, Wetzikon, Zollikerberg, Männedorf oder dem See-Spital in Horgen behandeln lassen, bekommen nur noch den Tarif der Grundversicherung zurückerstattet. Das schreibt der «Tages-Anzeiger».

Die Krankenkasse steht mit den Zürcher Regionalspitälern auf Kriegsfuss. Und hat den Tarifvertrag mit ihnen auf den 17. Juli gekündigt. Die Concordia stellt sich auf den Standpunkt, dass die Spitäler zu hohe Preise verlangen. Stossend: Betroffene Versicherte sind laut dem Bericht nicht persönlich informiert worden. Offenbar sollen Zehntausende Patienten betroffen sein.

Patienten auf Einschränkungen hingewiesen?

Man habe die Vertragskündigung aber schon vor Wochen auf der Homepage bekannt gegeben, heisst es bei der Concordia. Spitäler, die einen Eingriff planen, müssen für die Zusatzversicherten eine Kostengutsprache einholen. In diesem Zusammenhang würden die Patienten auf die Einschränkung hingewiesen, rechtfertigt sich die Krankenkasse.

Beim Verband der Zürcher Krankenhäuser (VZK) kommt die Kündigung des Vertrages gar nicht gut an. «Concordia lässt Versicherte im Regen stehen», schreibt der VZK. Mit allen anderen Kassen habe sich der Verband einigen können, nur Concordia habe auf Preissenkungen von bis zu 15 Prozent beharrt, heisst es im «Tages-Anzeiger»

Auf die Einnahmen von Zusatzversicherten angewiesen

Das sei inakzeptabel und verantwortungslos. Die Spitäler seien auf die Einnahmen von Zusatzversicherten angewiesen, weil die Tarife in der Grundversicherung nicht kostendeckend sind. Der VZK unterstellt der Concordia gar, sie wolle «ihren Gewinn auf dem Buckel der Spitäler, des Spitalpersonals und schlussendlich der zusatzversicherten Personen noch weiter steigern».

Die Situation ist zerfahren. Immerhin: Beide Seiten betonen, dass sie weiter verhandeln wollen. Sie hoffen, dass mittelfristig doch noch ein neuer Vertrag zustande kommt. (pbe)

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