Im Schweizer Erotikgeschäft kommt es zur Fusion: Die Magic X Retail AG übernimmt alle Läden von Erotik Markt, wie die Unternehmen in einer Mitteilung bekannt geben. Die acht Läden von Erotik Markt ergänzen ab Mai 2023 die bereits bestehenden 26 Magic X Filialen. Damit wird Magic X zum grössten Retail-Unternehmen für «Sexual Wellness» in der Schweiz.
Die Firma Erotik Markt ist das Lebenswerk von Patrik Stöckli (65). Er geht in Pension und ist laut eigenen Angaben froh, mit Magic X einen Erben für sein Vermächtnis gefunden zu haben.
Alle Angestellten übernommen
Auch Magic X zeigt sich zufrieden mit der Übernahme. «Das Filialnetz von Erotik Markt ergänzt die Standorte von Magic X ideal», schreibt Magic X. Das neue Besitzerunternehmen plant denn auch, an sämtlichen Standorten festzuhalten – und alle Angestellten der Erotik Märkte zu übernehmen, sofern diese das auch wollen.
Bei den Angestellten löst die Nachricht der Übernahme und des Rückzugs von Patrik Stöckli offenbar gemischte Gefühle aus. Patrik Stöckli erklärt auf Anfrage von Blick, dass viele seiner Angestellten enttäuscht sind über seinen Rückzug. Er habe wohl unterschätzt, wie stark sein Name und seine Person mit dem Unternehmen und seinen Angestellten verbunden sei. Dennoch seien die Mitarbeitenden natürlich froh, dass die Läden weiter bestehen und sie ihre Jobs behalten können, so Stöckli.
Magic X als logischer Käufer
Magic X habe bereits zuvor Interesse an einer Übernahme gezeigt. Für Stöckli ergab es daher Sinn, sein Lebenswerk durch eine solche Übernahme fortbestehen zu lassen. «Magic X und Erotik Markt sind zwei in der Schweiz sehr gut verankerte, über 30-jährige Traditionsunternehmen mit einem hohen Qualitätsanspruch», schreibt Magic X.
Die Konsolidierung überrascht mit Blick auf die Erotik-Branche wenig: Sextoys werden heute vermehrt im Internet bestellt. So sind in der Schweiz in den vergangenen Jahren unter anderem alle 15 Filialen der Erotikkette Libosan eingegangen.
Mit dem Verkauf an Magic X zieht sich Stöckli endgültig aus dem Erotikmarktgeschäft zurück. Er konzentriert seine Tätigkeiten zukünftig auf seine Erotik-Clubs «Cruising World». Davon gibt es sechs Stück in der ganzen Schweiz verteilt.