Abstimmung verzögert sich – es gibt Widerstand
Kippt der Swiss-Deal mit den Piloten in letzter Sekunde?

Einige Swiss-Piloten suchen das Gespräch mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Ihr Ziel: die Einigung ihrer Gewerkschaft mit der Airline im GAV-Streit noch zu verhindern.
Publiziert: 28.11.2022 um 08:21 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2022 um 09:46 Uhr
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Foto: Keystone
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Wochenlang standen die Zeichen auf Zoff! Die Pilotengewerkschaft Aeropers drohte mit einem Streik – ausgerechnet in den Herbstferien. Der Grund: Die Parteien konnten sich nicht auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) einigen. Ende Oktober kommt es zur Einigung mit der Swiss-Spitze rund um CEO Dieter Vranckx (49). Aufatmen.

Doch jetzt kriegt das Happy End erste Risse. Aeropers kündigte an, ihre 1300 Mitglieder bis Ende Jahr über den GAV entscheiden zu lassen. In Pilotenkreisen rechnet man derweil nicht mehr damit, dass Aeropers den GAV wie angekündigt bis Ende Jahr über die Ziellinie bringt.

Bis heute kennen die Piloten nur die Eckwerte der Einigung: 2,3 Prozent mehr Lohn und 2 Prozent Teuerungsausgleich. Zudem sollen sie ihren Dienstplan künftig schon am 18. statt am 25. des Monats erhalten.

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Widerstand formiert sich im Cockpit

Aeropers gibt sich auf Blick-Anfrage noch kämpferisch. Man gehe zum heutigen Zeitpunkt davon aus, dass der neue GAV bis Ende 2022 abgestimmt und per 1. Januar 2023 in Kraft treten kann. Dasselbe lässt die Swiss verlauten.

Klar ist: Die Zeit drängt. Bis am 1. Dezember muss der GAV vorliegen, damit die Abstimmung am 31. Dezember enden kann. Denn die Kommentar- und Abstimmungsfrist dauert mindestens 30 Tage.

Einige Piloten schöpfen aufgrund der sich abzeichnenden Verspätung neue Hoffnung. Sie sind unzufrieden mit der Einigung ihrer Gewerkschaft und behaupten, der Aeropers-Vorstand habe sich über den Tisch ziehen lassen.

Mehrere Piloten haben in den vergangenen Tagen Blick bestätigt, dass sie den GAV ablehnen werden. Sie proben sogar den Aufstand. Im Cockpit – während des Flugs – suchen sie das Gespräch mit ihren Kolleginnen und Kollegen.

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Rückwirkende Inkraftsetzung möglich

Bis jetzt gibt es aber keine Anzeichen dafür, dass mehr als die Hälfte der 1300 stimmberechtigten Mitglieder den Kompromiss ablehnen könnten. Je länger die Verspätung sein wird, desto länger haben die Kritiker Zeit, ihre Kolleginnen und Kollegen zu überzeugen.

Eine Verspätung des GAV wäre per se noch kein Grund für Neuverhandlungen. Der Vertrag könnte laut Aeropers in diesem Fall rückwirkend geltend gemacht werden.

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