UBS-Chef Sergio Ermotti (63) kündigte es an: 3000 Personen müssen sich einen neuen Job suchen. Allerdings verschwinden laut der Mega-Bank neben diesen Festangestellten noch tausende weitere Spezialisten ihre Arbeit, berichtet die «NZZ am Sonntag».
Die 3000 Kündigungen in der Schweiz machen laut der Zeitung darum nur einen Bruchteil des Stellenabbaus aus. Freiwillige Abgänge, Frühpensionierungen, Kündigungen von temporären Angestellten und externen Spezialisten sowie der Abbau bei den ausländischen CS-Einheiten seien darin noch nicht enthalten.
Stellenabbau nach Sparziel berechnet
So treffe es die CS-Investmentbank mit insgesamt 17’000 Angestellten am härtesten – in London und New York werden gewisse Bereiche ganz geschlossen. Die «NZZ am Sonntag» berechnet das Sparziel der UBS auf 4,2 Milliarden Franken.
Dividiere man diese Zahl durch die durchschnittlichen Lohnkosten, dürften 24’000 Angestellte abgebaut werden. Zusammen mit den kommunizierten 3000 Kündigungen treffe es so ingesamt 27’000 Stellen.
Schon 2016 Übernahme geprüft
Die UBS-Geschäftsleitung hatte 2016 bereits die Übernahme der Credit Suisse (CS) geprüft. Die Verantwortlichen hätten damals «zu kurz gedacht» und die Situation falsch eingeschätzt, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti im Interview mit der «Sonntagszeitung».
Die Verantwortlichen hätten vor rund sieben Jahren ein Klumpenrisiko befürchtet, sagte der UBS-Chef im am Sonntag publizierten Interview. «Das wahre Risiko bestand darin, dass man es zuliess, dass eine Bank mit einer fehlgeleiteten Strategie in den Abgrund stürzte», sagte Ermotti.
Die Konkurrentin ins Auge gefasst hatten sie, «weil wir sahen, dass die CS ein falsches Geschäftsmodell hatte.» Zudem wollte die UBS die Übernahme durch eine ausländische Bank verhindern.
Es habe sich schliesslich gezeigt, wohin es führe, wenn eine Bank dauernd Verluste schreibe. Die Kunden verloren das Vertrauen und zogen ihr Geld ab. Die UBS habe nach der Übernahme der CS ein «gutes Geschäftsmodell» und sei profitabel, sagte er. (neo/SDA)