Die Corona-Pandemie hat die Aviatik-Branche in die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Wie schwer die Swiss unter weltweiten Covid-Massnahmen leidet, zeigt sich anhand der Passagierzahlen. Im vergangenen Jahr hat die Lufthansa-Tochter 4,8 Millionen Reisende transportiert – das entspricht dem Niveau der Swissair aus dem Jahr 1973.
Die weltweiten Fortschritte beim Impfen machen der Swiss Hoffnung. Einige Länder haben bereits angekündigt, Einreisebeschränkungen für Geimpfte aufzulösen. Diese Passagiere will die Airline unbedingt wieder transportieren. Damit dies auch möglich sein wird, prüft man in Zürich-Kloten eine Impfpflicht für die Crew, wie BLICK Mitte März publik gemacht hat.
Was passiert mit nicht geimpften Mitarbeitern?
Damals hiess es bei der Swiss: «In Bezug auf das Personal können wir nicht ausschliessen, dass für eine geordnete Durchführung des Flugbetriebs eine Impfung gewisser Personalgruppen, insbesondere des fliegenden Personals, erforderlich werden könnte.»
Heute wiegelt man ab. Auf BLICK-Anfrage sagt die Airline: «Es ist nach wie vor keine Impfpflicht für unser fliegendes Personal vorgesehen.» Die Situation sei aber abhängig von der weiteren Entwicklung und müsse stets neu beurteilt werden. Eine Impfpflicht für Flight-Attendants und Piloten ist nicht vom Tisch: «Es hängt von den Einreisebestimmungen der jeweiligen Länder ab, ob die Flugbesatzung geimpft sein muss.»
Was mit Crewmitgliedern passiert, die sich nicht impfen lassen wollen, sagt die Swiss nicht. «Darüber können wir heute noch keine Angaben machen», meint ein Sprecher.
Sonder-Impfaktion für die Swiss?
Klar ist, dass die Fluggesellschaft seinen Angestellten die Impfung empfiehlt. Jetzt wird zudem bekannt: Die Swiss peilt eine Sonder-Impfaktion für ihre Mitarbeitenden an. Dies berichten die «CH Media»-Zeitungen am Dienstag.
Demnach will die Airline ihre Angestellte mit «sicherheitsrelevanten Aufgaben» an mehreren reservierten Daten in einem Impfzentrum impfen lassen. Unter diese Kategorie würden 6000 Swiss-Mitarbeiter fallen: Flight-Attendants, Piloten sowie Mitarbeitende in der Technik und Wartung.
Die Airline bestätigt auf BLICK-Anfrage den Bericht. Sie streicht hervor, dass eine solche Sonder-Impfaktion durchgeführt werden solle, «sobald ausreichend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung der Schweiz vorhanden ist».
Impf-Anfrage beim Kanton Zürich
Auch wenn das zu diesem Zeitpunkt noch nicht der Fall ist, macht die Swiss vorwärts. Beim Kanton Zürich hat man bereits erste Abklärungen getroffen, wie die Airline bestätigt. «Bei der Anfrage gehe es darum, ob die Swiss ihre impfbereiten Mitarbeitenden in ihrem eigenen medizinischen Dienst impfen oder in einem kantonalen Impfzentrum eine sogenannte Impfstrasse als Firma mitbenutzen darf.»
Eine Sprecherin der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich äusserte sich gegenüber «CH Media» zur Swiss-Anfrage. Diese sei noch in Prüfung. «Grundsätzlich steht die Gesundheitsdirektion Firmenimpfungen offen gegenüber, wenn sie über die bestehenden Impfkanäle stattfinden können.» Auch im Kanton Genf ist laut der Airline eine Anfrage in Vorbereitung.