Im Zentrum von Zürich ist es am teuersten: Das gilt nicht nur für die Miete an der Bahnhofstrasse, sondern auch für den Kaffee auf dem Trottoir. 59 Franken kostet der Quadratmeter unter freiem Himmel normalerweise. Pro Monat.
Die Gebühr ist wegen der Corona-Pandemie aktuell aber ausgesetzt. So wie an vielen Orten. Die Stühle in den Boulevard-Cafés sind gratis für den Gastronomen. Der Stadt entgehen so fast 7 Millionen Franken, die Cafés und Restaurants aber haben eine Chance auf ein Überleben in der Pandemie.
Der Erlass gilt noch einen Monat. Bis Ende Juni. Was dann geschieht, ist noch offen. Den Gastronomen droht der Gebührenhammer. Denn keine Stadt verlangt mehr für die Trottoir-Gastronomie als Zürich, wie ein Vergleich von Comparis zeigt.
Billig-Boulevard im Jura
In Genf etwa, wahrlich kein günstiges Pflaster sonst, kostet eine vergleichbare Zentrumslage nur 8.50 Franken pro Quadratmeter. Ein doppelter Espresso mit Blick auf den Jet d'Eau – und das Geld ist eingespielt. Zürich ist achtmal so teuer.
Die Westschweiz zeigt sich im landesweiten Vergleich allgemein freundlich mit den Betreibern der Strassencafés. Das günstigste Pflaster im Comparis-Vergleich ist La-Chaux-de-Fonds NE – mit 2.31 Franken pro Quadratmeter und Monat. In Fribourg und Lausanne VD sind es knapp 7 Franken.
In der Deutschschweiz regiert dagegen der Steuervogt. Winterthur ZH verlangt eine Grundgebühr – und obendrauf auch noch über 18 Franken an zentraler Lage. Pro Quadratmeter und Monat. Mehr als das Doppelte des Genfer Tarifs. Ohne Seesicht, ohne Westschweizer Sonne, ohne französisches Flair. Dafür mit viel Fussgängerzone. (ise)