Viele Städte lockern die Regeln
Mehr Platz für Beizen auf den Trottoirs

Ab Montag, 19. April dürfen die Beizen ihre Aussenflächen öffnen. Die Städte unterstützen sie dabei. Und erlassen eine Sonderbewilligung. Nicht alle setzten dies gleich um.
Publiziert: 15.04.2021 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2021 um 20:12 Uhr
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Ab dem 19. April dürfen die Beizen ihren Aussenbereich wieder öffnen.
Foto: AFP
Aline Leutwiler

Bald weht ein Hauch «Italianità» durch die Gassen und über die Plätze in Schweizer Städten. Denn am kommenden Montag dürfen die Restaurants, Cafés und Bars ihre Terrassen wieder öffnen. Und diese vielerorts, ganz nach italienischem Vorbild, bis aufs Trottoir ausdehnen. Viele werden es schätzen, dass mitten in der Pandemie etwas mediterranes Lebensgefühl zurück gekehrt. Wenn auch nur in der Stammbeiz, denn noch sind Reisen ans Mittelmeer nur bedingt möglich.

Dazu braucht es allerdings vielerorts ein Entgegenkommen der Behörden und Sonderbewilligungen für die Benützung von Plätzen oder dem Trottoir. Damit steht den Restaurants und Cafés mehr Fläche zur Verfügung, auf der sie mehr Platz zwischen den Gästen schaffen können. Und so mehr Menschen bewirten können.

Corona ermöglich eine Lockerheit im Umgang mit dem öffentlichen Raum, die lange undenkbar war. Allerdings immer noch unter Auflagen: «Jetzt einfach unkontrolliert alle Trottoirs und Plätze mit Tischen und Stühlen zuzupappen, geht natürlich schon nicht», sagt Reto Nause (49), Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie der Stadt Bern. Passanten sollen also immer noch durchkommen. Es müsse beispielsweise auch auf Blinde oder Rollstuhlfahrende Rücksicht genommen werden.

Trotzdem erlaubt die Stadt Bern die Ausdehnung der Terrassen. «So wie im letzten Frühsommer muss das möglich sein», so Nause.

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100 Bewilligungen schon vergeben

Auch in der Stadt Luzern können sich Gastrobetriebe unüblich breit machen. «Wir haben die Prozesse dafür bereits im letzten Jahr eingeführt. Über 100 Restaurationsbetriebe mit Terrassen haben die Bewilligung bis 31. Dezember dieses Jahres erhalten», sagt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen der Stadt Luzern.

Ebenso hat Olten SO schon im letzten Jahr beschlossen, Anträge für erweiterte Aussenflächen zuzulassen. «Bei uns hat der Stadtrat die Nutzung von Gastro-Zusatzflächen bereits vorgesehen. Es ist ganz einfach. Man muss ein Gesuch einreichen, welche Fläche man benützen will. Wir überprüfen, ob die Sicherheit gewährleistet ist, und erteilen innert Kürze die Bewilligung», sagt Franco Giori von der Stadt Olten. Am Morgen seien bereits drei Gesuche eingetroffen. «Nicht nur die zusätzliche Aussenfläche ist kostenlos. Wir haben sämtliche Gebühren für die Aussenbereiche erlassen», so Giori weiter.

Ohne Bewilligung möglich

Ab dem 19. April dürfen auch die Basler Gastrobetriebe ihre Terrassen vergrössern. Wie die Basler Regierung am Dienstag mitteilte, ist dies ohne Bewilligung möglich. In Basel sind die Ausweitungen aber nur erlaubt, bis die Innenräume der Restaurants wieder öffnen dürfen.

Einen Sonderweg wählt die Stadt Zürich. Bis im Herbst können die Zürcher Gastrobetriebe draussen zwar mehr Platz beanspruchen. Doch sie dürfen so nicht zusätzliche Sitzplätze schaffen. «Dem Ruhebedürfnis der Anwohnenden ist Rechnung zu tragen, und auch der Verkehr darf nicht gestört werden. Eine zusätzliche Bewilligung ist allerdings nicht notwendig», sagt Robert Soos, Kommunikationsleiter der Stadt Zürich zu Blick. Auch in der Zwinglistadt geht es also ohne zusätzliche Bürokratie.

Der schweizerische Städteverband begrüsst das Vorgehen der Städte. «Bereits im letzten Sommer haben zahlreiche Städte den Restaurants unkompliziert die Möglichkeit geboten, die Fläche für ihre Aussenbestuhlungen auf öffentlichem Grund auszuweiten. Dies kann ein geeignetes Mittel sein, um den Gastronomiebetrieben entgegenzukommen», erklärt Renate Amstutz (60), Direktorin des Schweizerischen Städteverbands, auf Anfrage von Blick.

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