Ab Montag sind im Innern wieder private Treffen mit zehn statt wie bisher fünf Personen möglich. Auf weitere Lockerungen verzichtet der Bundesrat vorerst – trotz des immensen Drucks von Politik und Wirtschaft. Er verweist auf die anrollende dritte Corona-Welle. «Wir müssen noch etwas geduldig sein», sagt Gesundheitsminister Alain Berset (48). Die nächsten Lockerungsschritte sollen laut dem Bundesrat erst erfolgen, «wenn alle Risikogruppen geimpft sind». Das sei heute noch nicht der Fall.
Das kommt bei Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer (58) gar nicht gut an. «Es ist oberpeinlich, wie sich die Regierung verhält. Das Gastgewerbe hat null Perspektive», sagt er. Und gibt noch einen drauf. «Der Bundesrat hat es offenbar auf uns abgesehen!» Platzer ist enttäuscht, dass nicht einmal die Terrassen geöffnet werden. «Der Bundesrat treibt eine ganze Branche in den Abgrund!»
«Treffen Sie rationale Entscheidungen»
Für Platzer bleibt es ein Rätsel, dass sich privat zehn Personen treffen, aber im Restaurant nicht vier Gäste an einem Tisch sitzen können. «Unsere 20’000 Mitglieder und die 250’000 Angestellten bleiben ohne Perspektive.»
Erst am 14. April will der Bundesrat wieder über eine Öffnung der Terrasssen diskutieren. «Offensichtlich hat man komplett das Augenmass verloren. Herr Berset, hören Sie auf, auf die Nachbarländer zu schauen. Treffen Sie rationale Entscheide, die nicht von Angst getrieben sind!»