Viele Büezer mussten ihre Mittagspausen in den vergangenen, kalten Monaten draussen verbringen. Oder mittags im Lieferwagen ein Sandwich verdrücken. Büezer-Beizen sollten ihre Situation verbessern. Endlich wieder etwas Warmes an der Wärme!
Aber lohnt sich das auch für die eh schon arg gebeutelten Beizer? Eher nicht. Das zeigt das Beispiel von Wirt Hans Oertle vom Adler in Herisau, über das die «Appenzeller-Zeitung» berichtet. Oertle hat sein gemütliches Restaurant für Arbeiter geöffnet.
Grosser bürokratischer Aufwand
Er hat sich Hoffnung gemacht, in der Corona-Krise doch noch etwas zu verdienen. «Im ganzen Kanton gibt es derzeit nur vier solche Büezerbeizen», sagt Oertle. Offen hat er jedoch nur von 11 bis 14 Uhr. Zwischen den Tischen gibt es zudem einen grossen Abstand. Und: Der bürokratische Aufwand ist gross. Der Wirt muss alle Daten der Gäste zwei Wochen lang aufbewahren.
Doch auch diese sorgten nach den ersten Tagen für Ernüchterung beim Wirt. «10 bis 15 Mittagessen konnten wir pro Tag verkaufen. Vorher waren es jeweils 60, an bestimmten Tagen sogar bis zu 100», sagt er der «Appenzeller-Zeitung». Seine Erklärung: Die Menschen hätten sich in den letzten Monaten daran gewöhnt, sich anderweitig zu verpflegen.
Hoffnung Terrassenöffnung
Seine Hoffnung: Dass die Terrassen bald wieder geöffnet werden. «So können allenfalls Gäste, die nicht für die Büezerbeiz berechtigt sind, trotzdem bei uns zu Mittag essen.» (pbe)