Veganes Fondue, veganer Lachs, veganes Cordon bleu, veganes Tiramisu – was früher unmöglich schien, gibt es nun bei fast jedem Detailhändler. Darum sind auch Ersatzprodukte für Milch und Fleisch weiterhin gefragt. Durch den Trend Veganuary – bei dem sich Menschen im Januar versuchen vegan zu ernähren – greifen Kundinnen und Kunden noch mehr ins Alternativen-Regal.
Fleischersatz vs. Milchersatz
Laut einer Umfrage des Marktforschers Nielsen setzte der Schweizer Detailhandel 2023 mit Molkerei-Ersatzprodukten 134,4 Millionen Franken um. Gegenüber dem Vorjahr hat der Umsatz mit Milch-Alternativen um 6 Prozent zugelegt. Jede siebte Milch, die etwa bei Coop eingekauft wird, ist eine vegane Variante. Hafermilch ist bei den Kundinnen und Kunden am beliebtesten.
Der Umsatz mit Fleisch-Ersatzprodukten ging hingegen um 1,5 Prozent auf 86,8 Millionen Franken zurück. Trotzdem, insgesamt ist der Gesamtumsatz mit Fleisch-Ersatzprodukten seit 2018 stark gestiegen. Bei Ersatz-Burgern hat er sich fast vervierfacht.
Was sind die beliebtesten Fleisch-Ersatzprodukte?
Unschlagbar ist weiterhin der Schnitzel-Ersatz. Mit 16,3 Millionen Franken Umsatz werden diese Lebensmittel am häufigsten nachgefragt. Darauf folgen die Alternativen für Geschnetzeltes, Würste und Burger.
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Welches ist der veganste Kanton der Schweiz?
Im Kantonsranking liegen die städtischen Regionen wenig überraschend vorne. Der Kanton Zürich ist und bleibt die Heimat der Fans von veganen Ersatzprodukten. Sowohl Fleisch- als auch Milch-Alternativen werden hier am meisten verkauft. Auch in den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Zug, Aargau und Luzern sind Ersatzprodukte beliebt, wie die Analyse von Nielsen zeigt.
Auch spannend: Beim Umsatz von Fleisch-Ersatzprodukten zeigt sich der Röstigraben. In der Romandie scheinen Fleisch-Alternativen also nicht besonders gut anzukommen. Milch-Ersatzprodukte sind da schon eher gefragt.
Wo leben die meisten Veganer der Welt?
Im weltweiten Vergleich liegt Europa stark im Hintertreffen. So zählt das globale Marktforschungsunternehmen Nielsen in einer Studie nur einen Anteil von 5 Prozent von Menschen, die sich vegetarisch ernähren. Nur 2 Prozent essen vegan. In Asien leben am meisten Vegetarier mit 19 Prozent und Veganer mit 9 Prozent.
Ein Land setzt sich dabei besonders ab. Verschiedene Studien schätzen den Anteil Vegetarier in Indien auf 25 bis 40 (!) Prozent. Viele greifen dabei aus religiösen Gründen auf Fleisch-Ersatzprodukte zurück. Mexiko folgt mit circa 20 Prozent. In der Schweiz ist der Anteil Vegetarier von 2015 bis 2022 von 2,9 auf 5,0 Prozent gestiegen.
Sind Menschen, die Ersatzprodukte konsumieren, schlauer?
In der Tendenz ja! Das finden auf jeden Fall Wissenschaftler der britischen University of Southampton. Je höher nämlich der IQ im Kindesalter ist, desto grösser sei die Wahrscheinlichkeit, als Erwachsener Vegetarier zu sein und auf Ersatzprodukte zurückzugreifen. Ein Unterschied im IQ von 15 Prozent erhöhe die Wahrscheinlichkeit, Vegetarier zu sein, um 38 Prozent.