Die SBB wollen mehr Züge anbieten, die Fahrpläne verdichten und trotzdem pünktlich bleiben. Und sie wollen 500 Millionen Franken in ihre Bahnhöfe investieren. «Als Erstes werden wir die Toiletten auf rund 350 Bahnhöfen sanieren», sagt SBB-Chef Vincent Durcrot (60) im Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Vor allem kleinere Bahnhöfe sollen aufgefrischt werden. «Sie müssen angenehmer und sauberer werden», so Ducrot. Für den Bundesbetrieb geht es dabei auch um das Image. «Die Bahnhöfe sollen wieder in einem Zustand sein, der dem Namen SBB gerecht wird.» Die 500 Millionen werden in den nächsten sechs bis sieben Jahren investiert. Nach den Toiletten geht es in einem zweiten Schritt primär um den Substanzerhalt der Liegenschaften.
Halbe Milliarde für neue Stellwerke
Die SBB investieren aber längst nicht nur in die Bahnhöfe. Sie wollen ihr Netz zu einem grossen S-Bahn-System für das ganze Land ausbauen. In einem solchen System soll der Zugsverkehr viel dichter fahren, sagt Ducrot. Dazu braucht es erhebliche Investitionen in die Sicherheitstechnik. Laut der «NZZ am Sonntag» soll es schon 2023 eine Ausschreibung für neue digitale Stellwerke geben. «Diese können den Bahnbetrieb effizienter steuern als die heutigen Stellwerke», glaubt Ducrot.
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Allerdings werde es zehn bis fünfzehn Jahre dauern, bis das Vorhaben umgesetzt sei – Kosten unbekannt. Zurzeit liefen bereits erste Tests mit einer neuen Software zur Fahrtenplanung. «Sie sorgt dafür, dass jede einzelne Fahrt in einem Prozess geplant wird. Von der Reservierung der Strecke zur richtigen Abfahrtszeit bis hin zur Programmierung der Weichen des Stellwerks», sagt der SBB-Chef. Kostenpunkt hierbei: ebenfalls eine halbe Milliarde Franken. (pbe)