Maske wieder auf beim Training!
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2G im Fitnesszenter:Maske wieder auf beim Training!

2G im Fitnesscenter
«Maskenpflicht nicht sehr gesundheitsfördernd»

Der Bundesrat zieht die Schrauben an. In Fitnesszentren heisst es beim Pumpen: Maske auf! Das halte unter Umständen wieder viele Mitglieder vom Training ab, klagt der Fitnessverband.
Publiziert: 18.12.2021 um 01:28 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2021 um 07:33 Uhr
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In Innenräumen gilt ab Montag 2G: Auch in Sport- und Freizeitbetrieben ...
Foto: zVg
Conny Tovar

In Innenräumen gilt ab Montag 2G. Auch in Sport- und Freizeitbetrieben haben nur noch geimpfte und genesene Personen Zutritt. Damit nicht genug: Als zusätzlicher Schutz muss auch wieder Maske getragen werden – auf dem Crosstrainer, auf dem Laufband oder im Group Fitness. Eine Katastrophe für die Fitnesszentren. Vor allem, weil viele Zentren schon jetzt freiwillig auf 2G umgestellt haben. «Auch wir wollen ja unseren Beitrag leisten», sagt Claude Ammann (53), Präsident des Schweizerischen Fitness- und Gesundheitsverbandes. Mit der Maskenpflicht werde es noch einmal schwieriger. «Gerade für nicht so sportliche oder ältere Leute ist eine Maskenpflicht zudem auch nicht sehr gesundheitsfördernd», sagt Ammann.

Die Fitnesscenter und ihre Kunden haben damit bereits nach dem ersten Lockdown Erfahrungen gesammelt. Tunç Karapalanci (50) von Winti Fit sagte schon vor der letzten Verschärfung Anfang Dezember zu Blick, mit Maskenpflicht müsse er um sein Geschäft wieder fürchten: «Eine Maskenpflicht führt unmittelbar dazu, dass wir vermehrt Abgänge und Abo-Pausen verzeichnen müssten.» Seine Erfahrungen zeigten, dass diese Massnahme einen Mitgliederschwund von rund 30 Prozent bedeuten würde. Karapalanci führt in der Ostschweiz neun Studios von Winterthur ZH bis St. Gallen.

Genaue Zahlen gibt es noch nicht, aber der Schweizerische Fitness- und Gesundheitsverband weiss anhand einer Umfrage, dass schweizweit nur zwischen 30 bis 70 Prozent der Mitglieder ihre Zertifikate hinterlegt haben.

Niemand will sich jetzt verpflichten

Seit 18 Monaten stehen die Fitnesszentren schon unter Druck. Zum massiven Mitgliederrückgang kam die Sommerflaute, der übliche Run im Herbst blieb diesmal auch aus. «Niemand will in der jetzigen Situation ein Abonnement abschliessen und sich verpflichten», sagt Pascal Jörg (53), der mit seiner Fitness Factory neun Filialen an sechs Standorten in den Kantonen Bern und Solothurn betreibt.

Gemäss Entscheidung des Bundesrates wäre in den Fitnesszentren auch 2G+ möglich. Mit einem negativen Test könnte auf die Maskenpflicht verzichtet werden. Dafür wäre der Aufwand aber viel zu gross, sagen Ammann und Jörg einstimmig. Ihre Mitglieder gingen zwei- bis dreimal pro Woche ins Training, das würde schweizweit Tausende von Tests jede Woche bedeuten. «Das ist nicht durchdacht», sagt Ammann. Zudem würde es ja quasi die Geimpften wieder diskriminieren.

Die Fitnesszentren sind auch enttäuscht, dass man nicht auf ihre Vorschläge zuhanden des Bundesrates eingegangen sei. Man habe überall die Lüftungsanlagen verbessert sowie angepasst und habe auch eine Kapazitätsbeschränkung vorgeschlagen, um die Maskenpflicht nicht einführen zu müssen.

Auch die Volksgesundheit leidet darunter

Ammann und Jörg wünschen sich künftig mehr Unterstützung und vor allem auch mehr Solidarität vonseiten der Politik. Es sei zwar schön, dass man schnell Corona-Kredite bekommen habe. «Aber das sind Schulden, die wir angehäuft haben. Man muss eine Lösung finden, damit wir nicht die nächsten 20 bis 30 Jahre brauchen, um diese zurückzahlen», sagt Ammann.

Auch mehr Solidarität täte gut, fährt der Präsident des Fitness- und Gesundheitsverbandes fort. Jetzt würden gar Forderungen von Konsumentenschützern laut, die den Mitgliedern raten, ihre Abo-Gelder zurückzuverlangen. «Dabei geben wir ja schon Zeitgutschriften – auch das ist ein Verlust für uns.» Die Gesellschaft müsse sich da auch in der Verantwortung sehen. Nicht nur finanziell. Auch die Volksgesundheit dürfe man nicht ausser Acht lassen, argumentiert Ammann. Wer gesund und aktiv alt werden und sein Immunsystem verbessern möchte, der komme nicht um regelmässiges Training mit Ausdauer und Kraft herum.

Während die Fitnessbranche wegen der neuen Massnahmen ins Schwitzen kommt, tun es immer weniger Menschen schweizweit. Und das obwohl, beteuern Ammann und Jörg, Fitnesszentren gemäss Auswertungen und Studien nicht zu den Orten gehörten, wo sich viele Leute anstecken würden.

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