Seine Hotelkette Caroli ist in italienischen Gazetten dieser Tage ein Dauerthema: Direktor Attilio Caputo hat gleich fünf Hotels, die seit über sechzig Jahren Feriengäste beherbergten, dichtgemacht. Ein Novum in der Ferienregion Salento am untersten Zipfel des italienischen Stiefels.
Der Grund: Die Energiekrise. Als Direktor Caputo Rechnungen kontrollierte, traf ihn fast der Schlag. Innerhalb eines Jahres sind die Strom- und Gasrechnungen von 100'000 auf jetzt 500'000 Euro in die Höhe geschossen. «Damit sind unsere Gewinne zugrunde gegangen», sagt Caputo laut der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera». Die geplante Fotovoltaikanlage sei von den Behörden abgelehnt worden.
Caroli-Hotels sind kein Einzelfall
Schlimmer als für die Hotelgäste ist die Schliessung für die 275 betroffenen Angestellten. Sie müssen jetzt stempeln gehen. Durch die Situation seien die Angestellten die ersten, «die zu leiden haben», zitiert «20min.ch» den Hoteldirektor. Die Hotelkette Caroli sei kein Einzelfall. Unmut macht sich breit in Italien über die Preisexplosion bei den Energieversorgern.
Laut der Pendlerzeitung fordert Giancarlo De Venuto, Direktor eines Hotels in Lecce der Kette Asso Hotel, sofortige Massnahmen. Die Regierung müsse handeln und die Preise vernünftig senken, «um das Risiko zu vermeiden, dass es zwar Touristen gibt, aber keine Unternehmen, die sie aufnehmen können».
Laut diversen italienischen Medienberichten sind vor den grössten Energieversorgern in Italien Demonstrationen geplant. (uro)