Zweihundert Franken. So viel erhalten die Angestellten der Industriegruppe Utz, wenn sie noch vor dem 20. September die erste Corona-Impfung erhalten haben.
Die «Sonntagszeitung» berichtet heute über den Fall. «Es ist uns sehr wichtig, im Betrieb eine hohe Impfquote zu erreichen – dies schützt unsere Mitarbeitenden vor einer Ansteckung und hält die Produktion am Laufen», heisst es zur Begründung.
«Wir möchten nun, vor dem kalten Herbst und Winter, einen Boost geben und unsere Leute dazu aufrufen, sich damit auseinanderzusetzen», sagt Carsten Diekmann, Schweiz-Chef der Utz-Gruppe, zum Blatt. Zwang will er keinen ausüben. Eine Impfpflicht gibt es nicht. «Alle sollen frei entscheiden», sagt er.
Impf-Geld hilft beim Sparen
Aber unterm Strich hofft er, dass sich möglichst viele impfen lassen. Die Gruppe produziert Plastikharasse und andere Behälter für den Transport von Waren. An acht Standorten weltweit. 250 Angestellte arbeiten für die Firma – ein Grossteil im Schichtbetrieb.
Je mehr Angestellte geimpft sind, so die Überlegung von Diekmann, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass grosse Teile einer Abteilung erkranken oder kurzfristig in Quarantäne müssen. Das halte den Betrieb aufrecht.
Sollte das Engagement Schule machen, gebe es womöglich einen schnellen Ausweg aus der Pandemie und den Einschränkungen. Für den Unternehmer heisst das: Keine Schliessungen, keine Sonderaufwände für Masken, Schutzeinrichtungen, Informationsmaterial, Treuhänder und Anwälte.
Gesellschaftliche Pflicht
Darüber hinaus sieht Carsten Diekmann die Firma in der Pflicht, einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Pandemie ein Ende findet.
Die Utz-Gruppe ist mit dem Engagement nicht alleine. Wie verschiedene Medien diese Woche berichteten, erhalten auch bei Swiss Casinos die Mitarbeitenden eine Piks-Prämie von 200 Franken. Das Unternehmen betreibt in Zürich, St. Gallen, Schaffhausen und Pfäffikon SZ vier Spielbanken. (ise)