Darum gehts
- Bundesrat will Beiträge für Flugsicherung an Regionalflughäfen drastisch reduzieren
- Flugplatz Grenchen ist zentral für Pilotenausbildung von Swiss und Luftwaffe
- Grenchen hat über 65'000 Flugbewegungen pro Jahr, mehr als Bern-Belp
Der Bundesrat setzt bei den Regionalflughäfen die Sparschraube an. Im Rahmen des Entlastungspakets 27 will der Bundesrat, die Beiträge für die Flugsicherung an acht Schweizer Regionalflughäfen von 33 Millionen auf nur noch 5 Millionen Franken reduzieren. Das versetzt die Betreiber der Airports in helle Aufregung. In Altenrhein SG wurde gar die Sanierung der Piste gestoppt. Die Verunsicherung sei zu gross, um eine solche Investition zu tätigen.
Vor einem existenziellen Problem steht auch der Flugplatz Grenchen SO. Die Flugsicherung kostet 4,9 Millionen Franken im Jahr. Die müsste der Flugplatz praktisch von einem Tag auf den anderen selbst bezahlen. Das ist für den Airport kaum tragbar – ein Betrieb mit professioneller Flugsicherung wäre gefährdet. 120 Stellen, mit den Zulieferern rund 180 Stellen, stehen wegen der Sparmassnahme auf dem Spiel. Das berichtet das «Grenchner Tagblatt».
Alle Swiss-Piloten fangen in Grenchen an
Denn Grenchen ist kein x-beliebiger Flugplatz. Er gilt als einer der wichtigsten Regionalairports der Schweiz, hat über 65’000 Flugbewegungen pro Jahr – mehr als Bern-Belp. Der Platz wird von Businessjets, Helikoptern, Ausbildungsflügen und Kleinflugzeugen genutzt. Und er ist zentral für die Ausbildung.
Alle Piloten von Swiss und Edelweiss absolvieren auf dem kleinen Flugplatz die Grundausbildung – das geht aber nur mit einer professionellen Flugsicherung. Weil die Schweizer Luftwaffe keine eigene Piloten-Grundausbildung mehr hat, lässt sie ihre Militärpiloten bei der Swiss ausbilden. Auch sie trainieren in Grenchen. Die Rega betreibt auf dem Flugplatz ihre einzige Trainingsbasis. Ohne Flugsicherung wäre diese wohl bald Geschichte.