170 Filialen weg! Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Post-Abbau
Wo gebe ich jetzt mein Paket auf?

Die Schliessung von 170 Poststellen in der Schweiz wirft Fragen auf. Blick untersucht, wer betroffen ist und welche Lösungen die Post für die Grundversorgung bietet.
Publiziert: 29.05.2024 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 29.05.2024 um 17:18 Uhr
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Über die Post-App lässt sich ein Paket auch von zu Hause aus verschicken.
Foto: Tobias Bolzern

Rund 170 Postfilialen sollen bis 2028 schweizweit verschwinden. Wer betroffen ist, steht noch nicht fest. Die Post spricht aber davon, weiterhin ein «flächendeckendes Netz» mit 2000 Standorten zu betreiben, wovon 600 eigene Filialen sind.

Die Sorgen der Kundschaft, deren Grundversorgung die Post bewerkstelligt, sind damit nicht aus der Welt. Blick beantwortet die drängendsten Fragen.

Sind eher ländliche oder städtische Poststellen betroffen?

Im Poststellengesetz steht, dass Zugangspunkte zu Postdiensten für 90 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 20 Minuten zu Fuss oder per ÖV erreichbar sein müssen. Ob es Post-eigene Filialen sind oder Partner, ist nicht spezifiziert. Eine Vermutung: Städtische Poststellen dürften eher betroffen sein, weil sich dort auf kleinem Raum mehr Kunden bedienen lassen und die urbane Bevölkerung stärker digitalisiert ist. Aktuell ist es vielerorts so, dass Poststellen und Post-Partner dicht beieinander sind. Hier dürfte es am ehesten eine Bereinigung geben. 

Welche Alternativen habe ich, wenn meine Poststelle schliesst?

Die Post verspricht bei Schliessungen eigener Filialen Nachfolgelösungen: etwa das Format «Filiale mit Partner» in Dorfläden, Lebensmittelgeschäften, Bäckereien oder Gemeindeverwaltungen, oder den Hausservice.

Eine «Filiale mit Partner» bietet fast das ganze Angebot der Post an: Briefversand, Briefmarkenverkauf, Sendungsabholung, Geldbezug bis 500 Franken (mit Postfinance), Überweisungen.

Daneben gibt es die digitalen Postdienste: An My-Post-Service-Stellen kannst du Pakete als Economy-Sendungen aufgeben oder Retouren abgeben. Für Briefe, Swiss Express, PostPac Priority und diverse Zusatzleistungen musst du aber weiterhin in eine Postfiliale.

Für den Versand gibt es zudem rund um die Uhr zugängliche My Post 24-Automaten, und mit Pick@home einen Abholdienst, bei dem Pakete mit einer Barcode-Etikette zu Hause abgeholt werden.

Was ist der Hausservice?

Der Hausservice ist ein «Postschalter an der Haustür». Dienstleistungen wie Paket- und Briefversand oder Zahlungsverkehr lassen sich also zu Hause erledigen. Der Vorteil: Ein Postangestellter holt es direkt an der Haustüre ab. Den Hausservice gibt es allerdings nur in definierten Gebieten. Wer keine Internetverbindung oder Login hat, kann gegen eine einmalige Gebühr einen Bestellstift nutzen. Es kann sein, dass mit den kommenden Filialschliessungen der Hausservice auf neue Gebiete ausgeweitet wird.

Wie kann ich meinen Zahlungsverkehr erledigen?

Wer nicht im Gebiet des Hausservices wohnt, muss zum Postschalter. Nur dort kann man Einzahlungen tätigen, Bargeld beziehen oder Auszahlungsscheine einlösen. Am einfachsten ist aber das E-Banking der eigenen Bank. 

Natürlich bietet auch Postfinance die Möglichkeit, mit E-Bill zu bezahlen. Dabei werden Rechnungen nicht mehr per Post oder E-Mail, sondern direkt ins E-Banking geschickt, wo sie sich mit wenigen Klicks begleichen lassen.

Wie frankiere ich einen Brief digital?

Keine Briefmarken zu Hause? Dafür gibt es die «DigitalStamp», die in der Post-App erhältlich ist – die Briefmarke per SMS gibts nicht mehr. Nach Wahl der Marke und Bezahlung (per Twint oder hinterlegter Karte) spuckt die App einen zwölfstelligen Buchstaben- und Zahlencode aus, den du auf den Brief schreiben musst. Der Code ist 10 Tage gültig und nur einmalig verwendbar.

Wie schicke ich meine Pakete zurück?

Viele Onlineshops bieten nicht nur Rücksende-Etiketten, sondern auch Pick-at-home-Service an: Ein Postbote holt das Paket zum vereinbarten Zeitpunkt ab. Steht auf der Etikette der Vermerk GAS, ist die Rücksendung kostenlos. Pakete von Zalando und anderer grosser Versandhäuser lassen sich auch im K-Kiosk aufgegeben. 

Wer keine Rücksende-Etikette hat, kann das Paket mit der Post-App frankieren – allerdings muss der Code hierbei ausgedruckt werden.

My Post 24-Automaten können übrigens auch Rücksende-Etiketten ausdrucken. Dann das Paket mit aufgeklebter Etikette scannen und in das freie Postfach legen, das aufspringt. Zudem gibt es noch Pick-Post-Zugangspunkte – beispielsweise in Migros-Filialen. Dort können Pakete ebenfalls aufgegeben oder abgeholt werden. Achtung: Je nach Pick-Post-Stelle funktioniert das nur mit vorfrankierten Paketen.


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