Auf einen Blick
- 100-Millionen-Resort in Obergesteln geplant. 100'000 Übernachtungen pro Jahr erwartet
- Künstliche Seen und beheizte Schwimmbecken für naturnahes Erlebnis geplant
- 130 neue Wohnungen, Restaurant für 80 Personen, Wellnessanlage und Fitnessbereich
Investor Jean Claude Bregy hat an zwei Infoveranstaltungen aufgezeigt, wie er dem Tourismus im Oberwallis neuen Schwung verleihen will. Er hat Einheimischen und Zweitwohnungsbesitzern in der Turnhalle von Oberwald VS sein Projekt «Resort Obergoms» präsentiert. Zusammen mit zwei Partnern plant er in Obergesteln VS den ganz grossen Wurf. Im Dorf mit 200 Einwohnern soll ein Resort der Superlative entstehen.
Die Eckdaten: 130 neue Wohnungen – Studios, Appartements und Maisonettewohnungen. Ein neues Restaurant für 80 Personen. Eine Wellnessanlage, ein Fitnessbereich und ein unterirdisches Parkhaus. Und ein Park mit künstlichen Seen. Das alles für 100 Millionen Franken. Die Wohnungen werden nicht verkauft, nur vermietet. Das «Resort Obergoms» verspricht 100'000 Übernachtungen pro Jahr und soll wie ein Hotel funktionieren.
100'000 Übernachtungen pro Jahr
Bregy und seine Mitstreiter wollen so für warme Betten sorgen und eines der grössten Probleme der Region lösen – dass viele Wohnungen nur wenige Wochen pro Jahr auch wirklich bewohnt sind und für Einnahmen sorgen. 100'000 Übernachtungen pro Jahr wollen sie generieren. Damit würde die heutige Zahl an Logiernächten der Region verdoppelt. Zum Vergleich: Zermatt hatte 2023 ganze 2,7 Millionen Übernachtungen.
Das Land, auf dem die Liegenschaften entstehen sollen, gehört seit Jahren Bregy. Eine mühsame Umzonung ist deshalb nicht nötig, es liegt bereits in der Bauzone. Für die Seenlandschaft braucht es aber eine Zonenanpassung, über die wohl noch in diesem Jahr abgestimmt werden kann, wie der «Walliser Bote» berichtet. Das künstliche Gewässer scheint Bregy besonders am Herzen zu liegen. «Die Seenlandschaft ist ein Muss, ein integraler Bestandteil des Resorts. Wir wollen und müssen etwas Einzigartiges bieten», sagte vor zu den Interessierten. Er appellierte ganz generell an ihr Wohlwollen. Nur so lasse sich ein Projekt von dieser Grössenordnung auch umsetzen.
Auch Alexander Galliker, ein Luzerner Architekt, ergriff das Wort. Er präsentierte erstmals Visulisierungen des Projektes und sagte: «Wir haben das Resort so gestaltet, dass es eine Erweiterung des bestehenden Dorfes darstellt.» Den Gästen wolle man mit beheizten Schwimmbecken zwischen den Gebäuden und begehbaren, kleinen Inseln in der Seenlandschaft «ein naturnahes Erlebnis» bieten.
«Ich habe genügend Kontakte»
«Gemeinsam mit den kantonalen Ämtern und der Gemeinde feilen wir derzeit an den Details, damit das Projekt allen Regeln der Baugesetze entspricht», so Galliker abschliessend. Bis Mitte 2026 will Bregy ein Baugesuch einreichen. Und dann nach weiteren Investoren suchen. Der Finanzierung schaut er gelassen entgegen und sagt: «Ich habe genügend Kontakte und viele Anfragen schon bekommen. Ich bin überzeugt: Wir bringen dieses Geld zusammen.»
Bregy ist weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. So baute er mit der Poenina Holding eines der grössten Schweizer Gebäudetechnik-Unternehmen auf. Die Geschäfte gingen gut. Doch 2021 musste Bregy Knall auf Fall sein Büro räumen. Der Verwaltungsrat der Poenina-Gruppe hatte ihm das Vertrauen entzogen. Dies, nachdem die «Sonntags-Zeitung» berichtet hatte, dass Bregy in einen Betrugsfall im Rahmen des Baus des Lötschberg-Basis-Tunnels involviert gewesen war.
Der Unternehmer aus Brig VS wurde im Dezember 2020 für anderthalb Tage verhaftet und im Juni 2021 von der Zürcher Staatsanwaltschaft per Strafbefehl rechtskräftig verurteilt – wegen Gehilfenschaft zum gewerbsmässigen Betrug und mehrfacher ungetreuer Geschäftsbesorgung in Bereicherungsabsicht.