1000-Quadratmeter-Anwesen an bester Lage im Tessin
Behörden nehmen russischem Politiker Luxus-Villa weg

Das Anwesen des russischen Senators Andrei Klishas in Brione sopra Minusio am Lago Maggiore wurde beschlagnahmt. Der Putin-Freund steht auf der Liste der wegen des Ukraine-Krieges sanktionierten Personen.
Publiziert: 10.05.2022 um 11:50 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2022 um 15:54 Uhr
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Die Villa des russischen Politikers Andrei Klishas in Brione am Lago Maggiore.
Foto: Screenshot RSI News

Eine von der Schweiz beschlagnahmte Villa eines russischen Politikers befindet sich in Brione sopra Minusio am Lago Maggiore, wie RSI am Montagabend berichtete. Das Anwesen gehöre einem russischen Senator, der Mitglied der Partei «Einiges Russland» sei und den Krieg gegen die Ukraine befürworte.

Insgesamt habe der Bund auf Schweizer Gebiet seit Beginn des Krieges elf Anwesen von russischen Staatsangehörigen blockiert, zitierte das Radio und Fernsehen der italienischsprachigen Schweiz RSI auf seiner Internetseite das Bundesamt für Wirtschaft Seco. Dieses war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Villa 2008 gekauft

Das Anwesen oberhalb des Lago Maggiore sei im Besitz von Andrei Klishas und umfasse rund 1000 Quadratmeter, heisst es bei RSI weiter. Der 49-Jährige gehört dem russischen Föderationsrat an, die Immobilie erworben habe er 2008. Nachbarn beschreiben das Haus als «unbewohnt».

Ausser Gärtnern und Reinigungskräften sei nie jemand auf dem Anwesen gesichtet worden. Das wird auch noch eine Weile so bleiben. Klishas wird von seinem Grundstück aus den Blick nicht mehr so schnell über den Lago Maggiore schweifen lassen können.

Auf der offiziellen Sanktionsliste

Klishas gehört zu jenen russischen Bürgern, gegen die der Bund am 4. März Sanktionen verhängte. Gemäss der öffentlichen Liste des Seco sind gegen Klishas sowohl Finanzsanktionen als auch ein Ein- und Durchreiseverbot in Kraft.

Klishas stand bereits 2014 auf der Sanktionsliste der Schweiz. Am 1. März 2014 habe der Politiker öffentlich den Einsatz russischer Streitkräfte in der Ukraine unterstützt, heisst es auf dem Sanktionspapier des Seco weiter. Die Militärintervention habe Klishas mit der «Verteidigung der Bürger auf der Krim» gerechtfertigt.

Im Zuge der Sanktionen gegen Russland sind bisher elf Liegenschaften in vier Kantonen beschlagnahmt worden. Das teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag auf Anfrage mit. Stand April 2022 seien insgesamt 7,5 Milliarden Vermögenswerte in der Schweiz gesperrt. (pbe/SDA)

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