Beschädigte Häuser, weggeschwemmte Ställe, eingestürzte Brücken, Vermisste und Tote: So lautet die traurige Bilanz der vergangenen Wochen aus den Kantonen Wallis, Tessin und Graubünden. Heftige Unwetter zogen in letzter Zeit über die betroffenen Gebiete und hinterliessen Ausnahmezustände und Katastrophen-Bilder.
Gerade für die bereits angeschlagenen Orte wie das Maggiatal und auch Regionen im Südbünden könne es am Freitag noch einmal ernst werden, warnt Roger Perret, Meteorologe von Meteonews.
Wetterwarnung für Süden der Schweiz
Erneut sind im Süden der Schweiz heftige Unwetter im Anmarsch, erwartet werden lokal bis zu über 150 Liter Regen pro Quadratmeter. Mit den bereits übersättigten Böden eine heikle Entwicklung. «Die Gefahr von Überschwemmungen, Erdrutschen und Murgängen ist stark erhöht.» Laut dem Experten sind Szenarien wie im Bündner Misox durchaus denkbar.
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Zwar hat es diesen Sommer überdurchschnittlich oft geregnet, Regenrekorde wurden aber höchstens lokal erreicht. Laut dem Experten habe es, über die gesamte Schweiz gesehen, schon nassere Sommer gegeben. «Dieses Jahr ist es einfach so, dass viel Regen regional und lokal fällt, aber nicht ganzheitlich in der Schweiz.»
Feuchte Atlantikluft kommt vermehrt zu uns
Schuld an den vielen Regengüssen ist die feuchte Atlantikluft. «Dieses Jahr bringen Südwest- und Westlagen warme und angefeuchtete Luft vom Atlantik ins Innere von Europa. Somit bilden sich vermehrt Tiefdruckgebiete, die dann Regen und Gewitter mit sich bringen.» Die letzten Jahre blieb die feuchte Atlantikluft der Schweiz fern, weshalb der Regen ausblieb. Dieses Jahr hingegen wiederholt sich der Vorgang ständig, die Wetterlagen schaufeln immer wieder feuchte Luft zu uns.
Und somit wiederholen sich auch die Unwetter und die grossen Niederschläge. «Warum es genau dieses Jahr so ist, können wir uns leider nicht erklären. Auch in der nahen Zukunft wird das Wetter wohl kaum richtig stabil werden», sagt Perret.