Die verheerenden Unwetter der vergangenen Wochen brachten in den Kantonen Wallis, Tessin und Graubünden Tod und Zerstörung. Die enormen Niederschlagsmengen liessen Bäche zu reissenden Flüssen anschwellen und führten zu Schlamm- und Gerölllawinen, die alles unter sich begruben, was sich ihnen in den Weg stellte. Blick gibt dir eine Übersicht zur aktuellen Lage in den Krisengebieten.
Graubünden
Im Misox im Kanton Graubünden wurden zunächst vier Personen vermisst. Am Samstagmorgen des 22. Juni konnte eine Person verletzt aus dem Geröll geborgen und in ein Spital gebracht werden. Am darauffolgenden Sonntagvormittag wurde eine der vermissten Personen von den Einsatzkräften tot geborgen. Es ist der Einheimische Silvio T.* (†83), der vom Erdrutsch in Lostallo GR mitgerissen wurde.
Vier Tage später dann entdeckte man die Leiche einer Frau in Grono im Fluss Moesa. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Graubünden klärt die Kantonspolizei die Identität der toten Frau ab – und ob es sich bei ihr um eine der bei der Hochwasserlage vermissten Personen handelt. Im Bündner Südtal Misox wird weiterhin eine Person vermisst. Die Suchaktion dauert an.
Tessin
In einer Mitteilung der Kantonspolizei vom Abend des 1. Juli gingen vier weitere Vermisstenmeldungen ein. Bei den betroffenen Personen handelt es sich demnach um zwei Frauen und zwei Männer aus Prato Sornico und Fontana. Damit wird im Tessin nach insgesamt fünf Menschen gesucht.
Tot geborgen wurden bis Montag im oberen Maggiatal drei Menschen. Am Sonntagmorgen wurden die Leichen zweier Frauen im Val Bavona in der Nähe eines Erdrutsches geborgen. Eine dritte Leiche wurde später im selben Gebiet gefunden.
Am Dienstag dann zwei weitere Schocknachrichten: Es wurden drei deutsche Seniorinnen tot aufgefunden. Ebenso wurde eine weitere, noch nicht identifizierte Leiche entdeckt. Ob es sich dabei um eine der Vermissten handelt, bleibt unklar. Und auch am Mittwoch wurde eine Leiche gefunden, bei der die Identifikation noch aussteht.
Wallis
Eine Person wird momentan noch im Walliser Binntal vermisst. Dabei handelt es sich nach Blick-Informationen um den Einheimischen David L.* (52). L. arbeitet für das lokale Elektrizitätswerk, ist dort Sicherheitsbeauftragter und Anlagenverantwortlicher. Er ist auch Präsident der Energiegenossenschaft des Dorfs.
Zudem bestätigten die Behörden den Tod eines Mannes in einem Hotel in Saas-Grund VS. Der deutsche Staatsangehörige hielt sich im Untergeschoss des Hotels auf, um persönliche Gegenstände zu holen. Dabei wurde er von den Wassermassen überrascht und schaffte es nicht mehr rechtzeitig raus.
* Namen geändert