Auf einen Blick
Schlitteln ist eine lustige und preiswerte Möglichkeit, mit der ganzen Familie einen schönen Wintertag zu verbringen. Allerdings werden die Gefahren gerne unterschätzt. Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) verletzen sich jährlich zirka 6300 Menschen beim Schlitteln. Am häufigsten sind Verletzungen an Beinen, Armen und Rumpf, aber auch schwere Schädel- und Rückenverletzungen kommen vor.
Rund ein Fünftel der Unfälle betrifft Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Sabine Lüthi, Mediensprecherin der BFU, sagt: «Sie verunfallen am häufigsten, weil sie Gefahren zu wenig erkennen oder sich in der Gruppe übermütig verhalten.» Auch eine ungeeignete Ausrüstung spiele oft eine Rolle. Mit der richtigen Vorbereitung und indem man sich an wichtige Verhaltensregeln hält, lässt sich das Unfallrisiko deutlich verringern.
Ausrüstung
Um sich nicht in Gefahr zu bringen, ist es unverzichtbar, einen Helm zu tragen. Dies kann ein Ski- oder Snowboardhelm, aber auch ein Velohelm sein. Weiter zählen hohe, feste Schuhe mit einem guten Profil, und bei eisigen Verhältnissen eine zusätzliche Bremshilfe zu einer geeigneten Schlittel-Ausrüstung. «So kann man nicht nur besser bremsen, sondern auch besser lenken», erklärt Sabine Lüthi. Die BFU empfiehlt zudem, einen Rückenprotektor und eine Skibrille zu tragen. Sinnvoll sind auch Reflektoren an der Kleidung von Kindern und Erwachsenen, um in der Dämmerung oder bei Nebel besser gesehen zu werden. Zudem sollten Eltern ihre Kinder mit Gesichtscreme gegen die Kälte und mit einer Sonnencreme gegen Verbrennungen schützen.
Pistenwahl
Nicht jeder schneebedeckte Hang ist zum Schlitteln geeignet. Sabine Lüthi sagt: «Um das Unfallrisiko zu reduzieren, empfiehlt die BFU, nur auf hindernisfreien Hängen mit genügend Auslauf sowie auf den offiziellen, lila markierten Schlittelwegen und -bahnen zu schlitteln.» Auf keinen Fall sollte man Skipisten zum Schlitteln nutzen.
Verhaltensregeln
Mindestens genauso wichtig wie die richtige Ausrüstung und Pistenwahl ist das korrekte Verhalten beim Schlitteln. Die BFU hat gemeinsam mit Seilbahnen Schweiz und Swiss Sliding zehn Schlittelregeln erarbeitet. Unter anderem ist es essenziell, mit genügend Abstand zu fahren, um jederzeit bremsen oder ausweichen zu können, und nur an übersichtlichen Stellen am Rand anzuhalten.
Geeignetes Gefährt
Bei der Schlittenwahl empfiehlt die BFU einen Rodel. Holzschlitten seien mit ihren flachen Kufen schwieriger zu lenken, Bobs vor allem auf eisigen und festen Unterlagen schwer zu bremsen.
Sitzposition
Kinder sollten vorne und nahe beim Erwachsenen sitzen. Zudem empfiehlt die BFU, maximal zu zweit auf einem Schlitten oder Rodel unterwegs zu sein. Auf keinen Fall sollten Schlitten oder Rodel zusammengebunden werden, da dadurch die Unfallgefahr steigt. «Eine der Verhaltensregeln besagt zudem, dass kopfvoran fahren ebenfalls gefährlich ist und nicht praktiziert werden sollte», sagt Sabine Lüthi. Weiter empfiehlt die BFU, Kinder unter acht Jahren nicht unbeaufsichtigt schlitteln zu lassen.