Auf einen Blick
Ferienwohnungen und Skitickets belasten Budget stärker
- Dynamische Preise und höhere Nachfrage treiben Kosten fürs Skifahren hoch
- Ferienwohnungen kosten im Dezember 2024 17,7 Prozent mehr als 2019
Wer in der Schweiz Skiferien macht, muss in diesem Winter deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. Das zeigt der aktuelle Freizeit-Preisindex des Vergleichsportals Comparis. Eine Übernachtung in der Parahotellerie, zu der auch Ferienwohnungen gehören, kostete im Dezember 4,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Kein anderes Produkt hat sich gemäss der Comparis-Analyse im Vorjahresvergleich stärker verteuert. Wintersportfans mussten auch fürs Skifahren 3,3 Prozent mehr auf den Tisch legen.
Das ist jedoch nur teilweise darauf zurückzuführen, dass Ferienwohnungsanbieter und Bergbahnen ihre Preise generell nach oben geschraubt haben. Eine Blick-Umfrage vor der aktuellen Wintersaison zeigt: Zwölf von 25 befragten Skigebieten haben ihre Preise erhöht, die übrigen beliessen sie auf dem Vorjahresniveau. Der entscheidendere Preistreiber: Das sensationelle Wetter und die winterlichen Bedingungen im Dezember haben zu einer höheren Nachfrage geführt. Und viele Anbieter setzen auf dynamische Preise. Wollen mehr Leute eine Ferienwohnung mieten oder ein Skiticket kaufen, lässt das die Preise hochgehen. Ist die Nachfrage geringer, zahlen die Gäste weniger. «Besonders in Spitzenzeiten führt das zu deutlich höheren Kosten», wird Adi Kolecic, Reiseexperte bei Comparis, in einer Medienmitteilung zitiert.
Deutliche Preiserhöhungen innerhalb von fünf Jahren
Für die Wintersportfans ist das Ergebnis jedoch dasselbe: Die Freizeitbeschäftigung belastet ihr Budget stärker. Und: Obwohl die dynamischen Preise schwanken – also hoch- und runtergehen – ist der Trend unverkennbar. So kostet eine Übernachtung in der Parahotellerie im Dezember 2024 im Schnitt 17,7 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Eine Hotelübernachtung kostet 14 Prozent mehr. Bei den Tickets für die Bergbahnen sind es zehn Prozent mehr.
«Höhere Betriebskosten sowie die dominierende Marktposition von Online-Plattformen wie Airbnb und Booking mit ihren teils hohen Vermittlungsgebühren führen dazu, dass Ferienwohnungen für Gäste immer teurer werden», erklärt Kolecic die Preisentwicklung.
Preise im Ausland steigen schneller
Einen Rückgang der Nachfrage bei Hotels, Ferienwohnungen und Bergbahnen befürchtet Kolecic deshalb aber nicht. Die Teuerung im Ausland sei deutlich höher als in der Schweiz. «Ausländische Skigebiete dürften kaum als Alternative infrage kommen», sagt er. Zudem steige die Zahl der amerikanischen Gäste. Und für diese bleibe die Schweiz im Vergleich zur Heimat ein günstiges Reiseziel.
Gemäss Comparis sind die Preise für Freizeitbeschäftigungen 2024 um 1,5 Prozent und damit stärker als die generelle Teuerung gestiegen. 2023 mussten die Konsumentinnen und Konsumenten für ihre Hobbys 3,5 Prozent mehr ausgeben, wobei die Inflationsrate in der Schweiz bei 2,1 Prozent lag.
Einige Freizeitangebote sind 2024 gegenüber dem Vorjahr günstiger geworden. Dazu zählen beispielsweise Flugreisen. «Fliegen war vor allem in der zweiten Jahreshälfte deutlich preiswerter als im Vorjahr. Das zieht den Freizeit-Preisindex nach unten», so Kolecic. Im Dezember sanken die Preise im Vorjahresvergleich um 4,6 Prozent. Doch auch hier ist der langfristige Trend ein anderer: So mussten Flugreisende für ein Ticket ein Drittel mehr bezahlen als noch 2019.