Anreise, Hotel, Ausrüstung
Sechs Tipps für nachhaltigere Skiferien

Skifahren belastet die Umwelt, aber es gibt Hoffnung. Immer mehr Skigebiete wie Engelberg und Laax setzen auf Nachhaltigkeit. Sechs Tipps für umweltbewusste Wintersportler.
Publiziert: 12.02.2025 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2025 um 16:56 Uhr
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Wie können Skiferien umweltfreundlicher werden?
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Skiferien sind nicht klimafreundlich, aber Skigebiete bemühen sich um Nachhaltigkeit
  • Engelberg und Laax setzen auf Energielabel und erneuerbare Energien
  • Anreise mit Zug reduziert CO2-Ausstoss um bis zu 80 Prozent
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Evelyne RollasonFreie Journalistin Service-Team

Eines vorweg: Nachhaltig fürs Klima sind Skiferien leider nicht. «Skigebiete sind eine Katastrophe für die Umwelt», kommentiert die Umweltorganisation «WWF». Denn für lange Abfahrten auf geebneten Pisten braucht es Bodenplanierung, Waldrodung und Entwurzelungen von Bäumen. Dies wiederum führt zu erhöhtem Risiko von Überschwemmungen und Lawinen. 

Damit nicht genug. Schneekanonen verbrauchen Wasser und Energie, der Lebensraum von alpinen Wildtieren wird durch Skisportler massiv eingeschränkt und der CO₂-Fussabdruck von Hotels, Restaurants und Skiliften in den Tourismusregionen lässt auch zu wünschen übrig.

Skigebiete wie Engelberg und Laax setzen auf Energielabel

Doch es gibt Lichtblicke: Schon seit Jahren unternehmen immer mehr Skigebiete Anstrengungen, klimafreundlicher zu werden. Engelberg ist bereits seit 2011 offiziell «Energiestadt», weil in der Obwaldner Skiregion insgesamt 79 von den Behörden vorgegebene Klimaschutzmassnahmen umgesetzt wurden – so laufen im Skigebiet Engelberg-Titlis die 17 Gondeln und Skilifte mit erneuerbaren Energien. 

Das Skigebiet Flims-Laax-Falera setzte vor über zehn Jahren das Konzept «Greenstyle» um – im 6-Punkte-Plan enthalten ist unter anderem, das Skigebiet und die umliegenden Dörfer in Zukunft voll aus erneuerbaren Energien zu versorgen.

Umweltbewusste Wintersportfans müssen also nicht auf den Skispass verzichten, sondern können sich bei der Planung der Skiferien an die folgenden sechs Punkte halten:

1

Nachhaltiges Skigebiet wählen

Nebst Engelberg und Laax gibt es auch weitere Skigebiete, die umweltbewusstere Skiferien ermöglichen wollen und zum Teil auch bereits mit Energielabels ausgezeichnet sind. Bei der Wahl der Destination also ein Gebiet wählen, das sich mit konkreten Massnahmen für Nachhaltigkeit im Wintersport einsetzt.

2

Umweltfreundliches Hotel buchen

Eine Unterkunft wählen, das regionale Lebensmittel anbietet, Foodwaste bekämpft und nicht täglich Bettwäsche und Handtücher wechselt, um Strom und Wasser zu sparen. Das Schweizer Label «Ibex Fairstay» (Steinbock-Label) zertifiziert nachhaltige Hotels. 

3

Mit dem öffentlichen Verkehr anreisen

Die Anreise hinterlässt den grössten CO₂-Fussabdruck bei Wintersporttouristen. Wer statt mit dem Auto mit dem Zug in die Berge fährt, kann seinen täglichen CO₂-Ausstoss um bis zu 80 Prozent reduzieren. Weiterer Pluspunkt: Das SBB-Angebot «Snow'n'Rail» berechtigt in einigen Skigebieten zu einem Rabatt von bis zu 50 Prozent auf Bergbahnfahrten und Tageskarten. Wer für die Skiferien ins benachbarte Ausland fährt, hat inzwischen für die meisten Destinationen gute internationale Zugverbindungen. Wer trotzdem mit dem Auto anreisen will, sollte möglichst auf Dachboxen verzichten. Durch den zusätzlichen Luftwiderstand lassen sie den Benzinverbrauch in die Höhe schiessen.

4

Auf der Piste bleiben

Viele Skigebiete in den Alpen grenzen unmittelbar an Tier- und Naturschutzgebiete. Es gilt darum, sich strikt an die vorgegebenen Regeln des Skigebietes zu halten. Um Wildtiere nicht zu stören, sollte man Touren abseits der Pisten vermeiden und sich auch auf Freeridepisten nie ausserhalb der Abgrenzungen aufhalten. 

5

Künstlich beschneite Pisten vermeiden

Ohne Schneekanonen geht Skifahren in der Schweiz heute leider kaum noch. Rund 53 Prozent aller Skipisten werden gemäss Statistik (CIPRA) künstlich beschneit. Dafür verbrauchen Skigebiete laut Seilbahnen Schweiz im Schnitt rund 30 Prozent ihres Energieverbrauchs. Immerhin fliesst das verbrauchte Wasser mit der Schneeschmelze zurück in den Kreislauf. Wer auf mit Schneekanonen gesäumte Pisten verzichten will, muss in höheren Lagen nach Pisten ohne Kunstschnee suchen.

6

Nachhaltige Skikleidung tragen

Auch bei Wintersportbekleidung und -ausrüstung gibt es jedes Jahr mehr ökologischere Alternativen. So werden Skijacken neu auch aus untypischen Rohstoffen, wie etwa recycelten PET-Flaschen, hergestellt. Wer Wert auf nachhaltige Skibekleidung legt, sollte neben einem Label wie etwa «Öko Tex 100» auch auf die Herkunft der Rohstoffe, umweltschonende Verarbeitung, Wohlergehen der Arbeiter in der Produktion und Lieferwege achten. 


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