Die Deutschen feiern Skisprung-Held Andreas Wellinger. Der 28-Jährige gewinnt am Freitagabend das Auftaktspringen an der Vierschanzentournee. Die Freude? Riesig! «Es ist unglaublich, vor dieser Kulisse, vor so vielen Fans, zu gewinnen. Der Sieg steht ganz, ganz weit oben». Sogar mit seinem Olympiasieg 2018 vergleicht Wellinger den Auftakterfolg.
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Der kleine Haken: Nicht einmal 24 Stunden nach dem Triumph in Oberstdorf gibts aufgrund von Wellingers Anzug schon Wirbel um den Ausgang des ersten Tournee-Springens. Norwegische Medien berichten von einem irregulären Anzug, den der Deutsche in der Qualifikation, die er für sich entscheiden konnte, getragen haben soll. Tatsächlich ist bei genauerem Hinschauen zu sehen, dass der Anzug des späteren Siegers ein Loch unter der Achsel aufweist.
FIS-Mitarbeiter Christian Kathol, der die Anzüge der Profis auf Richtigkeit kontrolliert, sagte dem norwegischen Sender «nrk» nach dem Auftaktspringen: «Wenn er nach der Quali bei mir gewesen wäre und ich den Anzug gesehen hätte, hätte er disqualifiziert werden müssen.»
Keine eindeutige Beweislage
Klar ist: Ein Anzug mit einem Loch ist nicht regelkonform. Ob Wellinger in der Quali aber tatsächlich mit dem beschädigten Anzug geflogen ist oder nicht, konnte nicht geklärt werden. Immerhin sollen TV-Bilder aber zeigen, dass das Loch im Anzug nach dem Flug des Deutschen entstanden sei.
Glück für Wellinger: Weder die Gegner noch der Verband legten nach der Qualifikation Protest ein, was zur Folge hat, dass das Resultat des Auftaktspringens auf jeden Fall seine Gültigkeit behält.
So dürfen die Deutschen weiterhin vom ersten Gesamtsieg an der Tournee seit Sven Hannawalds Triumph 2002, der damals sämtliche Springen gewonnen hatte, träumen. Nach einem Tag Pause gehts an Silvester mit der Quali in Garmisch-Partenkirchen weiter. Da wird Wellinger nicht nur der Gejagte sein, sondern auch unter besonderer Beobachtung stehen. (par)