Es geht keine zwei Wochen mehr bis zur Skiflug-WM in Planica (Slowenien) und das österreichische Skisprung-Team steckt voll im Corona-Sumpf. Zuerst wurden Gregor Schlierenzauer, Philipp Aschenwald, Cheftrainer Andreas Widhölzl und ein namentlich nicht genannter Betreuer positiv auf Covid-19 getestet. Am Samstag kommen Gesamtsieger Stefan Kraft und Michael Hayböck hinzu.
Falsche Masken sollen schuld sein
Im ÖSV glaubt man die Ursache für die vielen Ansteckungen bereits ausfindig gemacht zu haben. Es sollen falsche Schutzmasken verwendet worden sein. Für Mario Stecher, den Sportliche Leiter für Skispringen und Kombination im ÖSV ist klar: «Einer der wichtigsten Punkte, die uns klar geworden sind, ist, dass wir ständig FFP2-Masken tragen müssen. Wir haben in Wisla immer nur Stoffmasken getragen. Wenn man sich ansieht, wo die ersten Symptome aufgetreten sind, dann muss man vermuten: Es ist bei der Anreise nach Wisla oder ganz kurz nach der Ankunft passiert.» Aus diesem Grund so Stecher weiter: «Muss man sich an der eigenen Nase nehmen!»
Nachdem bereits früh über die ersten positiven Testergebnisse berichtet wurde, hat sich der ÖSV – im Hinblick auf die kommenden Springen – schnell dazu entschieden, mit Manuel Fettner vorsorglich einen Skispringer aus dem B-Team nachzunominieren.
Beim nächsten Weltcupspringen in Nischnij Tagil (Russland) werden Kraft, Hayböck und Schlierenzauer nicht dabei sein. Auch Cheftrainer Widhölzl wird auf eine Reise nach Russland verzichten. Beim Tiroler Aschenwald sei ein Start denkbar, aber dieser Entscheid wird erst noch gefällt. Zumindest Daniel Huber, der beim Auftakt als bester Österreicher Dritter wurde, soll in Russland dabei sein.
Stecher schaut der WM optimistisch entgegen
Zur bevorstehenden Skiflug-WM Mitte Dezember meint Stecher: «Wir müssen es nehmen, wie es ist und trotzdem schauen, dass wir uns so gut wie möglich vorbereiten. Wir werden in Österreich trotzdem Trainingsmöglichkeit finden - sofern es der Gesundheitszustand natürlich zulässt.»
Fürs Training stehen laut dem Sportlichen Leiter die Normalschanzen in Seefeld, Ramsau und Eisenerz zur Verfügung. Auch wenn der Wettkampf-Modus für viele Springer im Vorfeld auf die WM fehlt, glaubt Stecher daran, dass seine Athleten trotzdem Erfolge feiern können. Es betreffe die Weltbesten Skispringer, die in diesem Jahr schon Sprünge von grossen Schanzen in den Beinen haben. (red)