Pechvogel Ryoyu Kobayashi hat Glück im Unglück. Zwei Tage nach dem Sieg in Garmisch-Partenkirchen hat der Überflieger der aktuellen Vierschanzentournee seinen kaputten Pokal nach einer kurzen Reparatur wieder erhalten.
Nach dem peinlichen Fotoshooting kurz nach der Siegeszeremonie kann Kobayashi also wieder lächeln. Zu sagen hat der Japaner aufgrund seiner bescheidenen Englischkenntnisse nicht viel. Aber das Bild des überglücklichen Skisprung-Stars sagt mehr als tausend Worte.
Redselig war hingegen der höchste Vertreter des bayerischen Trophäen-Herstellers Joska. «Es ist immer noch ein Mysterium, wie der Pokal zu Bruch gehen konnte», sagte Josef Kagerbauer gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. «Das ist uns in 40 Jahren nicht passiert.»
Untersuchung im Labor
Der Joska-Chef fand auf Anhieb keine schlüssige Erklärung: «Die Pokale, die die drei Erstplatzierten des Springens bekommen, seien absolut baugleich. Deshalb sei es besonders seltsam, dass ausgerechnet beim Pokal des Siegers der Sockel abbrach.»
Der berühmte Glasfabrikant, der auch die FIS-Kristallkugeln produziert, liess den Vorfall im hauseigenen Labor untersuchen und kam zur Erkenntnis, dass sich der UV-Kleber am Sockel des Pokals gelöst hatte. Kagerbauer vermutet, dass ein unglücklicher Stoss im Vorfeld zur Instabilität geführt haben könnte.