Sportlich läuft es noch nicht nach Wunsch. Dario Cologna läuft zum Saisonstart schwach. Sein Heim-Weltcup in Davos dürfte auch in Abwesenheit der Skandinavier nicht zum Befreiungsschlag werden. «Ich habe keine grossen Erwartungen, vorne rein zu laufen», sagt er. «Der Sieg ist mir ja aber noch nicht gelungen. Und das wird auch dieses Jahr nicht passieren.»
In der Liebe dagegen ist Cologna im Hoch. Im Sommer feierten er und seine Laura eine rauschende Hochzeit. Das Privatleben nimmt für Dario neben dem Sport eine immer wichtigere Rolle ein. «Mit zwanzig lebt man anders, man ist voll fokussiert auf den Sport. Das ist auch normal und wichtig. Mit 34 merkt man, was sonst noch wichtig ist im Leben.»
Corona durchkreuzte die Hochzeitspläne
In diesem in jeder Hinsicht speziellen Jahr 2020 sowieso. Die Corona-Krise hat auch die Hochzeitspläne von Dario und Laura durchkreuzt. «Wir wollten eigentlich im Juni heiraten, aber damals war ein Fest nicht möglich», verrät Cologna. «Bis Anfang Juni war ja alles zu. Also haben wir es auf den 1. August verschoben.»
Denn beiden war wichtig, dass man auch so richtig feiern kann. «Wir machten schon ordentlich Party. Das war uns auch wichtig, dass es ein gutes Fest gibt. Die Situation hat das dann ja auch zugelassen. Und wir haben viele Freunde eingeladen, junge Leute.»
Die Colognas liessen also krachen. Auf den Brissago-Inseln im Tessin stieg das rauschende Fest mit rund 60 Gästen. Zu trinken gibts Gin Tonic und Moscow Mule, die Lieblings-Drinks von Dario und Laura. Ein DJ sorgt für Stimmung.
Party war wichtiger als Traditionen
Gute Laune, fröhliche Gesichter und die Liebe standen im Vordergrund, Tradition war weniger wichtig für ihn und Laura. «Wir waren auf der Insel, hatten dort eine freie Trauung, von Familie und Freunden gehalten. Es gab nicht einmal eine Hochzeitstorte, sondern einfach sonst Desserts. Es sollte einfach für uns ein schöner Tag sein», sagt Cologna.
Der Langläufer schwärmt: «Die Freunde und die spezielle Location haben es ausgemacht. Ein schöner Abend und das Fest waren uns wichtig. Am Vorabend haben wir mit der Familie noch in einem Grotto gegessen. So hatten wir etwas mehr Zeit miteinander.»
Der Hochzeitstanz versüsste den Lockdown
Eine Tradition wollten beide aber schon wahren. Sie studierten einen Hochzeitstanz ein. Weil wegen der Corona-Situation normaler Unterricht aber nicht möglich war, mussten beide erfinderisch werden.
«Im Lockdown kam das auf und wir haben mit Tutorials angefangen zu tanzen. Am Anfang ziemlich intensiv. Als wir die Hochzeit dann verschieben mussten, stellten wir es ein bisschen auf die Seite und fingen dann wieder an. Ich bin jetzt nicht der Profi, aber es war okay», sagt Cologna lachend. «Ich habe sicher nicht gerade zwei linke Füsse.»
Ein Walzer sei es gewesen, «mit ein paar Anpassungen», sagt Cologna. Dazu lief der Song «A Thousand Years» von Christina Perri. «Aber er ging höchstens zwei Minuten, dann kam der Übergang zur Party.»
Der Wunsch nach Kindern
So wie bei Cologna der Übergang in ein neues Leben kommt mit seiner Laura an der Seite. Der nächste Schritt? Klar, Kinder. «Wir wollen da noch warten, haben keinen Stress. Ich habe immer gesagt, dass jetzt erstmal der Langlauf im Vordergrund steht, dann kommt eine andere Zeit», sagt Dario. «Aber es ist sicher ein Wunsch von uns. Und meine Karriere geht ja jetzt auch nicht mehr so lange.»
Bis 2022 plant Cologna noch. Es müsste viel passieren, damit er seine Karriere noch darüber hinaus verlängert. Viel wahrscheinlicher ist, dass nach den Spielen in Peking schon bald das nächste freudige Ereignis ins Haus stehen wird.