Für Nadine Fähndrich ist in diesem Jahr eine Woche früher Weihnachten. Der Heimweltcup in Davos ist für die Innerschweizerin eine einzige grosse Bescherung. Erst der Sprint-Sieg am Samstag vor den Augen ihrer Familie, ihrem Freund Elvis und dem angereisten Fanklub. Dann das Ausrufezeichen im Distanzrennen über 20 km mit dem starken achten Rang.
Fähndrich erlebt gerade die erfolgreichsten Tage ihrer Karriere. Direkt nach ihrem Sprint-Triumph in Beitostölen schreibt sie in Davos als erste Frau, die drei Einzel-Weltcupsiege einfahren kann, Schweizer Langlauf-Geschichte. Belohnt wird sie mit einem grossen Fest im Davoser Zielstadion. Zahlreiche Fans jubeln ihr frenetisch zu, überall Schweizer Fähnchen, die Stimme des Speakers überschlägt sich vor Freude.
«Olympia war eine Enttäuschung – und dann kam auch ein schwieriger Frühling»
Welch verrücktes Jahresende. Denn im Grunde genommen ist es nicht lange her, da war Fähndrich noch am Boden zerstört. Zehn Monate sind vergangen seit dem herzzerreissenden SRF-Interview an den Olympischen Spielen, in dem sie sich an ihre Familie wendet und unter Tränen sagt: «Es tut mir leid, ich habe alles gegeben. Ich weiss, dass ihr stolz auf mich seid. Aber ich wollte eigentlich diese Medaille heimbringen.»
Fähndrich war im Sprint auf den guten fünften Platz gelaufen – doch das war in diesem Moment für eine ambitionierte Athletin wie sie zu wenig. «Olympia war eine Enttäuschung – und dann kam auch noch ein schwieriger Frühling, weil ich oft krank und völlig ausser Form war», sagt sie rückblickend.
Wichteln bei der Familie
Was danach folgt, ist ein eindrücklicher Steigerungslauf. In einer aufwändigen Sommervorbereitung schafft es das nach dem Rücktritt von Dario Cologna neue Schweizer Langlauf-Aushängeschild, sowohl mit dieser neuen Rolle mental klar zu kommen als auch im klassischen Bereich die bisherigen Defizite aufzuholen.
Die Siege im Dezember sind der deutliche Beweis für ihre Fortschritte im Verlaufe dieses Jahres. Fähndrich spricht von einem «genialen Abschluss», der sie voller Zuversicht auf die Tour de Ski zum Jahreswechsel vorausblicken lässt. Und der sie auch die Festtage doppelt geniessen lässt.
Was sie sich nach dem Jahres-Happy-End nun gönnen wird? Schmunzelnd meint Fähndrich: «Die Zeit mit den Liebsten – wir werden wichteln. Und ein paar Guetzli natürlich.»
Sie hatte sich mit Absicht erst Davos als Weltcup-Start in diesen Winter ausgesucht: U23-Weltmeisterin Anja Weber zieht nach den beiden Einsätzen beim Heimweltcup eine positive Bilanz. Nach Platz 28 im Sprint läuft sie am Sonntag über 20 km auf den 36. Rang, wobei ihr wiederkehrende Krämpfe einen Strich durch die Rechnung machten. «Körperlich ist nicht alles ganz aufgegangen, trotzdem lässt sich auf Davos aufbauen», so Weber, die aufgrund ihres sportlichen Doppellebens eine eigene Saisonplanung hat. Im Sommer startete sie im Triathlon-Weltcup – und benötigte deswegen auch mehr Zeit für die Vorbereitung der Langlauf-Saison. (mpe)
Sie hatte sich mit Absicht erst Davos als Weltcup-Start in diesen Winter ausgesucht: U23-Weltmeisterin Anja Weber zieht nach den beiden Einsätzen beim Heimweltcup eine positive Bilanz. Nach Platz 28 im Sprint läuft sie am Sonntag über 20 km auf den 36. Rang, wobei ihr wiederkehrende Krämpfe einen Strich durch die Rechnung machten. «Körperlich ist nicht alles ganz aufgegangen, trotzdem lässt sich auf Davos aufbauen», so Weber, die aufgrund ihres sportlichen Doppellebens eine eigene Saisonplanung hat. Im Sommer startete sie im Triathlon-Weltcup – und benötigte deswegen auch mehr Zeit für die Vorbereitung der Langlauf-Saison. (mpe)