«Mein Motor läuft immer noch gut»
Cologna will es am Berlin-Marathon wissen

Im Vorjahr hat ihn kurzfristig eine Verletzung vor London ausgebremst: Jetzt hat Langlauf-Legende Dario Cologna den Berlin-Marathon ins Auge gefasst. Wieder mit ambitioniertem Ziel.
Publiziert: 23.09.2023 um 14:51 Uhr
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Dario Cologna bereitet sich auf den Berlin-Marathon vom 24. September vor.
Foto: Sven Thomann
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Marco PescioReporter Sport

Wenn das mal nicht eine geglückte Hauptprobe ist. Dario Cologna (37) hat zu Beginn des Monats beim Switzerland Marathon Light über 21,1 Kilometer gezeigt, dass er nicht nur auf den Langlauf-Skiern schnell unterwegs sein kann, sondern eben auch zu Fuss. Der vierfache Olympiasieger, der im Frühjahr 2022 seinen Rücktritt gab, hat in Sarnen prompt Rang zwei erlaufen. Ein Top-Ergebnis vor dem nun am Sonntag anstehenden Berlin-Marathon, den er sich in diesem Jahr fett in der Agenda eingetragen hat.

Letzten Herbst musste er seine Marathon-Premiere in London noch kurzfristig absagen, weil seine Adduktoren Probleme bereiteten. Diesmal ist er fit – und gut im Schuss, wie die beachtliche Zeit von 1:10:39 Stunden aus Sarnen zeigt. «Das lief fast besser als erwartet», meinte Cologna hinterher schmunzelnd.

Der Bündner darf sich auf seinem Weg bestätigt fühlen. Übers Jahr gesehen legt er im Schnitt 50 Laufkilometer pro Woche zurück, zuletzt waren es 80 Kilometer. Das ist viel, Spitzenläufer können im Vergleich dazu aber auch locker das Doppelte zurücklegen. In Berlin geht Cologna mit dem ambitionierten Ziel an den Start, die Distanz in unter 2:30 Stunden zu schaffen: «Rein vom Speed her sollte ich das drauf haben, aber ich weiss auch, dass in einem Marathon viel passieren kann.»

Cologna will betont haben: Er sehe die Teilnahme in erster Linie als persönliche Challenge: «Ich bin kein Profi, aber es macht mir Spass und es ist eine Gelegenheit, den Übergang vom Spitzensport ins Leben nach der Karriere zu schaffen.» Helfen würde ihm sein jahrelanges Langlauf-Training aber nach wie vor: «Mein Motor läuft immer noch gut.»

Den Druck ist er los

Im Gegensatz zum Laufen auf den langen Latten oder auch Velo-Einheiten, sei beim Joggen die Beinbelastung deutlich höher: «Früher lief ich das 50-Kilometer-Rennen und hätte am nächsten Tag bereits wieder an einem nächsten Wettkampf teilnehmen können. Jetzt spüre ich einen solchen Lauf-Event auch ein paar Tage später noch.» Das dürfte ihm jedoch egal sein, wenn er in Berlin sein Zeit-Ziel erreicht hat. Und wenn nicht? «Dann ist das auch kein Weltuntergang.» Den Druck aus dem Spitzensport ist er ja jetzt los.

Übrigens: Wenn seine früheren Langlauf-Gspänli im kommenden Winter wieder im Weltcup gefordert sind, wird Cologna erneut im TV als SRF-Experte sowie -Kommentator zu sehen und zu hören sein. Wie letzte Saison wieder in Abwechslung mit Adriano Iseppi (50).

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