Es wäre die vielleicht schönste Liebesgeschichte an den Olympischen Spielen 2022 in Peking. Selina Gasparin (37) und ihr Ehemann Ilja Tschernoussow (35), Eltern von zwei Mädchen, starten in China beide für die Schweiz. Sie im Biathlon, er im Langlauf, wo der vor einem Jahr eingebürgerte Russe 2014 über 50 km bereits eine Olympia-Bronze-Medaille geholt hat.
Aber der grosse Olympia-Traum droht zu platzen. Wegen einer ärgerlichen Gürtelrose-Erkrankung bei Tschernoussow mitten in der Saisonvorbereitung. Statt im besten Fall in Davos sein Weltcup-Debüt als Schweizer zu feiern, konnte Gasparins Gatte erst kürzlich mit dem Aufbautraining beginnen. Zuvor musste er wegen der heftigen Gürtelrose auf Anstrengungen verzichten – ein Albtraum für einen Sportler in der Saisonvorbereitung!
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Nun wird es irre knapp für eine Olympia-Quali. Denn der frühere Russen-Star ist seit seinem Umzug 2015 in die Schweiz nicht mehr im Weltcup angetreten. Der Mann aus Nowosibirsk braucht zuerst Ergebnisse, um sich für ein Swiss-Ski-Aufgebot aufzudrängen. Und dann braucht er im Weltcup fürs Olympia-Ticket eine Top-15-Platzierung oder zwei Top-25-Ränge.
Doch die Gürtelrose macht die geplanten Starts im Dezember bei zwei Continental-Cup-Rennen zunichte, was eine wichtige Standortbestimmung gewesen wäre. Nun ist weiter unklar, wann und wo er überhaupt den ersten Wettkampf der Saison bestreiten kann. «Der Formaufbau ist ein Kampf gegen die Zeit», sagt Gasparin zu Blick.