Der Wirbel um die disqualifizierte Maëlle Veyre (21) bekommt ein unerwartetes, neues Kapitel. Die Französin ist nun – fünf Tage nach dem Engadin Skimarathon – doch wieder Siegerin des Langlaufklassikers.
Die französische Weltcup-Athletin kam am Sonntag mit einer Minute Vorsprung ins Ziel. Doch dann folgte nach der Überprüfung ihrer Ski die Disqualifikation: zu hoher Wert des verbotenen Fluorwachses. Die Einheimische Giuliana Werro (24) erbte von Veyre den Sieg. Doch nun ist Werro ihren zweiten Engadiner-Triumph der Karriere doch wieder los.
Drei von zwölf Disqualifikationen sind ungültig
Der Grund: Der Skiweltverband FIS rudert wegen eines Fehlers im sogenannten «Fluor Test Protokoll» zurück. Der Jury seien beim Disqualifikationsentscheid falsche Informationen vorgelegen, deshalb wird der Ausschluss von Veyre rückgängig gemacht.
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Was für ein Fluor-Wirrwarr. Denn bei den insgesamt zwölf Fluor-Disqualifikationen sei neben der Siegerin auch bei zwei Männern der Ablauf nicht korrekt gewesen. Auch sie werden rehabilitiert.
Für die Organisatoren ist die Meldung der FIS ein regelrechter Alptraum. Denn der Skimarathon war nicht verpflichtet, das im Weltcup seit diesem Winter geltende Fluor-Verbot umzusetzen. Und nun sitzt man wegen des freiwillig eingeführten Passus in einem Schlammassel.
Engadiner-Rennleiter und SRF-Experte Adriano Iseppi zu Blick: «Wir wollten faire Wettkämpfe gewährleisten und die FIS beim Fluorverbot unterstützen. Nun müssen wir feststellen, dass es bei drei der positiv getesteten Skis ein Problem gab. Das ist sehr unglücklich für uns.»
Die FIS verbockte ihre eigenen Fluortests
Die Fluortests im Ziel wurden durch den Weltverband durchgeführt – doch irgendwas lief dabei falsch. Was, bleibt offen. Die FIS stellt gegenüber Blick eine Stellungnahme für nächste Woche in Aussicht.
Auch für Iseppi bleibt der Fall ein Rätsel. «Die FIS hat ja schon den ganzen Winter über Fluortests gemacht und nun soll es Unklarheiten geben. Auch bei mir bleiben Fragen zurück.»
Es ist nicht nur unklar, was bei den Tests falsch lief. Sondern auch, ob das Testgerät bei Veyre fälschlicherweise Fluorgehalt anzeigte – oder ob sie den Sieg mit nicht regelkonformen Ski errungen hat und nun wegen Bürokratiefehlern davonkommt. Klar ist: Das nach der Disqualifikation ausgesprochene Engadiner-Startverbot für 2025 und 2026 ist nichtig, Veyre kann nächstes Jahr wieder starten.