Achtung Wachs-Kontrolle!
Am Engadin Skimarathon werden Fluor-Sünder gejagt

Beim Engadin Skimarathon kann auch den Volksläufern das Fluorwachs-Verbot zum Verhängnis werden. Ihnen droht eine zweijährige Wettkampfsperre.
Publiziert: 07.03.2024 um 15:59 Uhr
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Startvorbereitungen am Engadin Skimarathon.
Foto: Andy Mettler
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Laura ErniPraktikantin Sport

Am kommenden Wochenende findet der 54. Engadin Skimarathon statt – und es droht Ungemach.

Die Volksläufer dürfen, wie die Profis, den Fluor-Grenzwert im Skiwachs nicht überschreiten. Wer mit zu hohen Werten erwischt wird, muss mit harten Strafen rechnen: Disqualifikation, eine namentliche Erwähnung auf der Rangliste und sogar eine zweijährige Wettkampfsperre.

Per Anfang Saison 2023/2024 wurde durch die FIS ein striktes Fluorwachs-Verbot von Langlauf über Biathlon, Ski Alpin bis hin zum Skicross erlassen. Dies gilt für alle internationalen FIS-Rennen. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, zählt diese Regelung auch beim diesjährigen Engadin Skimarathon.

«Das Fluor-Verbot wurde von der FIS für alle internationalen Rennen ausgehängt. Der Engadin Skimarathon gilt als internationales FIS-Rennen, so sind auch die Volksläufer der Kategorie der FIS-Läufer zuzuordnen», bestätigt Adriano Iseppi (50) gegenüber Blick.

Das Problem ist: Fluor-Wachs ist bei Amateurläufern noch weit verbreitet. Nebst der Tatsache, dass Fluor-Wachs im Einzelhandel und bei Skiservice-Angeboten nach wie vor erhältlich ist, stellen Ski, die in den vorherigen Jahren mit Fluor gewachst wurden, ein Problem dar. Die Rückstände können die Fluor-Grenzwerte noch immer überschreiten. Wer als Teilnehmer auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Ski professionell reinigen lassen.

Kompromisslosigkeit bei striktem Testverfahren

Mit einer systematischen Kontrolle wird das Testverfahren so strikt wie möglich durchgeführt. Es werden alle Spitzenathleten plus stichprobenartig die Hobbyläufer getestet, so dass eine Testmenge von rund einem Prozent aller Teilnehmenden erreicht wird. Ferner werden auf der Strecke Jurymitglieder platziert, die die Läufer auf einzelnen Passagen beobachten und dabei Auffälligkeiten feststellen, die anschliessend ans Rennen auf Fluor getestet werden. So erklärt es Rennchef Iseppi.

Der Grund für die Durchsetzung des akkuraten Reglements des Engadiners: «Aus Eigenüberzeugung des Organisationskomitees für Fairness, Klimafreundlichkeit und Gesundheitsförderung werden die Vorschriften in diesem strikten Grad durchgezogen», erklärt Iseppi weiter.

Der Hintergrund: Fluor-Verbindungen sind nicht biologisch abbaubar, weswegen die Anzahl Fische in den Engadiner Seen in den letzten Jahren signifikant gesunken ist. Nicht nur auf die Natur, auch auf den Menschen hat Fluor eine schädliche, gar krebserregende, Wirkung. 

Frauenlauf als Hauptprobe

Dass die Skimarathon-Organisatoren nicht spassen, sondern konsequent handeln, war am Frauenlauf am vergangenen Sonntag klar erkennbar. 23 Athletinnen wurden getestet, vier Ergebnisse fielen positiv aus. Für das Organisationskomitee, die durch diese Tests einen wesentlichen Mehraufwand erfahren, eine herbe Enttäuschung. Die vier Athletinnen wurden disqualifiziert und mit der zweijährigen Wettkampfsperre belegt.

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Die Tests eine Woche später werden nun sogar noch intensiviert. Es wird vor allem an die Fairness appelliert.

Start in Silvaplana statt Maloja

Der Engadiner findet in diesem Jahr nicht auf der Originalstrecke statt. Wie die Veranstalter am Donnerstag bekannt gaben, wird der Start nach Silvaplana verlegt. Der Neuschnee in Kombination mit hohen Temperaturen verhindert die Loipenpräparation auf dem Silvaplanersee. Weil dies auch für den Silsersee gilt, war der Start bereits zuvor von Maloja nach Sils verschoben worden.

Wie kann ich als Hobbyläufer einen Fluor-Befund verhindern?

Nebst dem Fakt, dass Fluor-Wachse im Einzelhandel und bei Skiservice-Angeboten nach wie vor erhältlich sind, stellen Ski, die in den vorherigen Jahren mit Fluor gewachst wurden, ein Problem dar. Die Rückstände können die Fluor-Grenzwerte noch immer überschreiten. Demnach ist es essenziell und empfehlenswert, seine Ski professionell reinigen zu lassen!

Nebst dem Fakt, dass Fluor-Wachse im Einzelhandel und bei Skiservice-Angeboten nach wie vor erhältlich sind, stellen Ski, die in den vorherigen Jahren mit Fluor gewachst wurden, ein Problem dar. Die Rückstände können die Fluor-Grenzwerte noch immer überschreiten. Demnach ist es essenziell und empfehlenswert, seine Ski professionell reinigen zu lassen!

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