Es begann nach Neujahr mit einer mutmasslichen Covid-Infektion, die zur schweren Lungenentzündung wurde. Gewebe starb ab.
Dem früheren russischen Eiskunstlaufstar Roman Kostomarow (46) mussten erst beide Hände, dann beide Füsse amputiert werden. Es folgten Wundbrand, Hirnblutungen und Schlaganfälle.
Heimische Medien sagten ihn schon tot. Jetzt meldet sich der Russe zurück.
Sprüht vor Tatendrang
Auf Instagram teilt Kostomarow Videos, wie er mit beim Handgelenk abgebundenen Unterarmen das Steuer hält und Auto fährt. Ein anderes Video zeigt, wie er mit Armstümpfen und Beinprothesen schwimmt. Dazu die Worte auf Englisch: «It's my life!» Er liebe diesen Song.
Zum Autovideo schreibt er: «Los gehts.» Er habe die «Hosen voller Glück». Lachend tritt er aufs Gaspedal und dreht auf einem Parkplatz ein paar Runden.
Oder ein Spaziergang entlang einer Flusspromenade mit seiner Frau, die in der schweren Zeit nie von seiner Seite gewichen war. Oder das Foto auf dem Autorücksitz mit seiner Tochter. Beide mit Bösewicht-Blick. Kostomarow trägt Bösewicht-Handschuhe.
Kämpft sich zurück ins Leben
2006 hatte sich Kostomarow Olympia-Gold im Eiskunst-Paarlauf geholt. Nach Ende seiner Profikarriere trat er in Eisshows auf – bis am Vorabend seiner Noteinlieferung Anfang 2023 in die Intensivstation, wo er länger im Koma lag.
Jetzt kämpft er sich eisern zurück ins Leben. Nach den langen Monaten im Krankenbett wirkt auch der Oberkörper wieder muskulös. Ein Videoclip zeigt, wie er auch das Schreiben wieder erlernt. Wie er erstmals wieder einen Stift in die Hand nimmt und das Wort «Mama» schreibt. Oder lachend stösst er mit seiner Fussprothese einen Fussball an, versucht sich im Jonglieren.
Kostomarow gehört zu den erfolgreichsten Eiskunstläufern der Geschichte. Neben dem Turiner Olympia-Gold gewann er mit seiner Eistanzpartnerin Tajana Nawka (48) zweimal WM-Gold und drei EM-Titel. (kes)