Am Mittwoch startet in Boston die Eiskunstlauf-WM – die Schweiz ist mit hochkarätigen Kandidaten mit dabei. Livia Kaiser (20), Kimmy Repond (18) und Lukas Britschgi (27), der amtierende Europameister, treten für die Schweiz an.
Dass die Chancen für Britschgi nach seinem Sieg an der EM in Tallinn nun auch für die WM gut stehen, ist keine Überraschung. Doch laut Sarah van Berkel (ehem. Meier), der Eiskunstlauf-Europameisterin von 2011, liegen auch für die anderen zwei Schweizer Talente definitiv herausragende Resultate drin. «Bei Kimmy rechne ich sicherlich mit einem Top-Ten-Platz, wenn nicht sogar Top fünf. Das hat sie letztes Jahr schon geschafft, das sollte auch dieses Jahr wieder möglich sein.»
Kaiser trotz Verletzung Chancen auf Top 10
Die Baslerin Repond schaffte es bei der letzten WM auf den sensationellen 5. Platz. Doch sie war nicht die einzige Schweizerin, die an der WM 2024 in Montreal unter den ersten zehn landete. Auch Livia Kaiser gelang das. Dieses Jahr war für die 20-Jährige jedoch von einer ärgerlichen Wadenverletzung geprägt, die sie daran hinderte, an der EM teilzunehmen.
«Von Livia kann man nicht allzu viel erwarten aufgrund des Trainingsrückstandes, den sie hat. Ich habe zwar gesehen, dass sie wieder Höchst-Schwierigkeiten steht. Doch wie stabil das ist, kann ich nur schwer einschätzen. Doch wenn sie gut läuft, hat auch sie wieder Chancen auf eine Top-10-Platzierung», meint van Berkel.
Wie läuft es im Schweizer Eiskunstlauf?
Nun gibt es drei Schweizer Athleten, die gute Chancen haben, es in die Top Ten zu schaffen oder gar eine Medaille abzuzügeln. Ist das ein Zeichen dafür, dass es im Schweizer Eiskunstlauf generell gut läuft oder handelt es sich hier einfach um drei Einzeltalente? «Beides», antwortet Sarah van Berkel. «Es läuft sehr gut im Schweizer Eislauf. Sowohl in den Nachwuchs- als auch in den Junioren-Kategorien gibt es viele junge Talente, die nachkommen.»
Und trotzdem: «Damit es am Schluss bis an die Weltspitze reicht, braucht es sehr viel. Es ist ein Einzelsport und die Unterstützung, die Strukturen und Trainingsbedingungen in der Schweiz sind nicht so, dass man sagen kann, diese Erfolge seien eine logische Folge. Da braucht es neben Talent und harter Arbeit auch immer eine ganze Familie und ein Trainerteam, das mitzieht, damit man es an die Weltspitze schafft.»
Die zwei Schweizerinnen werden am Mittwoch ab 16.05 Uhr (Eurosport live ab 17.15 Uhr) im Einsatz beim Kurzprogramm sein und Britschgi wird man am Tag darauf um die gleiche Uhrzeit verfolgen können. Die Frauen-Kür gibts am Freitag, die Männer sind am Samstag dran.