Was hinter dem Blitzabgang steckt
Curling-Nationaltrainer nach elf Monaten schon wieder weg

Es ist ein Schock für Swiss Curling. Nationalcoach Viktor Kjell verlässt den Verband nach nur einer Saison wieder. Der Nachfolger ist aber beim Weltmeister-Team von Silvana Tirinzoni ein alter Bekannter.
Publiziert: 26.09.2023 um 08:30 Uhr
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Schon wieder der Abschied von den Weltmeisterinnen mit Carole Howald und Alina Pätz: Viktor Kjell (l.) tritt als Schweizer Nationalcoach ab.
Foto: freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Eigentlich sollte er mindestens bis Olympia 2026 in der Schweiz arbeiten. Aber nach nur elf Monaten ist Viktor Kjell (38) als Nationaltrainer schon wieder weg. Der Schwede war dabei, als das Frauen-Team um Skip Silvana Tirinzoni (43) im Frühling den vierten WM-Titel in Folge holten. 

Jetzt endet die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Swiss Curling abrupt. Was ist da los? Der Grund liegt abseits des Eises. «Es lag an meiner familiären Situation», schildert der ehemalige Weltmeister gegenüber Blick.

Zu viele Absenzen von der Familie in Kanada

Der Schwede lebt mit seiner Frau und Tochter in Kanada. Immer wieder längere Zeit für Überseereisen von den Liebsten getrennt zu sein, habe sich als schwierig herausgestellt. «Dazu kam, dass enge Familienangehörige von uns gesundheitliche Probleme haben und die Hilfe von meiner Frau und mir brauchen. Das beansprucht uns viel mehr als wir anfänglich gedacht haben», sagt Kjell. 

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Für Swiss Curling ist der Blitzabgang ein Schock. Doch die Nachfolgelösung liegt nun näher als zunächst gedacht. Denn Kjells Vorgänger wird nun sein Nachfolger. Der Deutsche Sebastian Stock (45) wird erneut Nationalcoach. Er hatte bereits von 2017 bis 2021 für den Verband gearbeitet, plus an den Olympischen Spielen 2022. 

Sein Vorgänger wird auch sein Nachfolger

Bei den WM-Titeln Nummer 1 bis 3 von Tirinzoni und Co. war Stock involviert. Jetzt kehrt er von seinem Job als Abteilungsleiter im Sportzentrum Grindelwald aufs Eis zurück. «In den letzten Monaten habe ich je länger je mehr gespürt, dass mir der sportliche Wettkampf und die Emotionen des Spitzensport-Umfelds fehlen», sagt der Kjell-Nachfolger, der am 1. Januar beginnt, aber das Tirinzoni-Team im November bereits zur EM begleitet. 

Und Kjell? Auch der Schwede ist an den vorherigen Arbeitsort zurückgekehrt, er arbeitet wieder für den kanadischen Verband. Seine nur elf Monate in der Schweiz behält er aber trotz Absenz von der Familie als grossartige Zeit in Erinnerung. «Swiss Curling ist einer der besten Verbände der Welt. Ich weiss, wovon ich spreche. Ich spielte in Schweden, war Nationalcoach in Grossbritannien und Teamcoach in Kanada.»

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