Die Curling-SM in Bern endet mit einer Sensation. Bei den Frauen holt die Zuger Equipe von Skip Corrie Hürlimann (26) zum ersten Mal den Titel bei den Aktiven. «Ich bin extrem stolz auf unsere Leistung. Alle hatten uns unterschätzt, doch jetzt stehen wir mit dem Titel da», sagt Hürlimann auf den Kanälen von Swiss Curling.
Der grosse Triumph geht an Hürlimann, Celine Schwizgebel, Stefanie Berset und Marina Loertscher – und nicht ans klar favorisierte Weltklasse-Team um Skip Silvana Tirinzoni (45). Die vierfachen Weltmeisterinnen scheitern ein Jahr vor Olympia 2026 an der SM schon im Halbfinal an den späteren Siegerinnen.
Für Hürlimann war bereits die Final-Quali ein Coup. Doch dort spielen sie sich in der Best-of-Three-Serie gegen die GC-Curlerinnen mit Skip Xenia Schwaller (22) richtiggehend in einen Rausch. Nachdem das erste Spiel verloren geht, drehen Hürlimann und Co. die Finalserie noch mit zwei Siegen. Den Titel gibts im dritten, entscheidenden Spiel mit einem nervenstark gespielten, letzten Stein von Hürlimann im 10. End.
Curling-Spielen liegt in der Familie
Hürlimann jubelt: «Es ist unglaublich. Die Nervosität war gross. Aber wir haben immer daran geglaubt, dass wir es schaffen können.» Die neue Landesmeisterin ist die Tochter von Olympiasieger und Curling-Legende Patrick Hürlimann, Mutter Janet Hürlimann ist ebenfalls frühere Weltklasse-Spielerin und nun Trainerin des Teams ihrer Tochter.
Fürs Topteam um Tirinzoni endet der SM-Flop dennoch einigermassen glimpflich. Da die SM nicht mehr wie früher darüber entscheidet, welche Equipe die Schweiz an der WM vertreten darf, haben die Multi-Weltmeisterinnen weiterhin die Chance, ihre Wahnsinnsserie im März in Südkorea fortsetzen – das Team Tirinzoni kehrte von den letzten fünf WMs mit viermal Gold und einmal Silber heim.
Keine EM für Titelverteidigerin Tirinzoni
Anders sieht es für die EM im November 2025 aus, wo Tirinzoni eigentlich Titelverteidigerin wäre. Doch den EM-Startplatz hat sich nun mit dem SM-Triumph Hürlimann geschnappt. «An der EM zu spielen, klingt fast noch besser, als die SM gewonnen zu haben. Es ist extrem cool!»
Bei den Männern bleibt hingegen eine Überraschung aus: Das Topteam von Skip Yannick Schwaller holt den Titel souverän.