Die 6:7-Pleite gegen Deutschland ist die dritte in Folge für Pablo Lachat, Sven Michel, Skip Yannick Schwaller und Benoît Schwarz-van Berkel vom CC Genf – eine zu viel.
Mit einem Sieg gegen die Deutschen um Skip Sixten Totzek, das Überraschungsteam des WM-Turniers, hätten die Schweizer den Einzug in die Viertelfinals geschafft. Am Schluss der Partie ist alles angerichtet, denn die Schweizer haben beim Stand von 6:6 im 10. End den Vorteil des letzten Steins. Die Schweizer Nummer 4 Benoît Schwarz-van Berkel scheitert jedoch an einer Aufgabe, die er üblicherweise meistert. Sein Versuch, an einen Stein der Deutschen in der Hausmitte anzulegen, gerät viel zu lang. Der Stein läuft durch das ganze Haus.
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«Der letzte Stein ist zu schnell geraten», sagt Skip Schwaller. «Das Eis war nicht einfach, es war tricky mit dem Frost.» Grundsätzlich haben sie keine Hänger gehabt, wie er erläutert, die Deutsche hätten einfach auch gut gespielt. «Die Enttäuschung ist sehr gross, es ist sehr frustrierend. Ich bin aktuell etwas sprachlos», so der 29-Jährige nach dem Spiel gegenüber SRF.
Unmittelbar nach der entscheidenden Niederlage beziehen die demoralisierten Schweizer im letzten Round-Robin-Match gegen Kanada (Brad Gushue) eine 1:8 Niederlage. Sie geben nach sechs Ends, zum frühestmöglichen Zeitpunkt, auf und erlösen sich damit.
Mit der ausgeglichenen Bilanz von 6:6 Siegen belegt das Genfer Quartett exakt in der Mitte des Feldes den 7. Schlussrang.
Der Fluch der Heim-WM
In unterschiedlicher Besetzung hatten die Genfer an allen ihren fünf WM-Starts Bronze gewonnen. Ausgerechnet an ihrer ersten WM vor eigenem Publikum gehen sie leer aus. Über den Heim-Weltmeisterschaften scheint sich allmählich ein Fluch auszubreiten. An den WM-Turnieren in Basel 2012 und 2016 schnitten die Schweizer Formationen mit je dem 9. Platz sogar schwächer ab.
An den Weltmeisterschaften 2024 und 2025 werden acht der zehn Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2026 in Mailand vergeben. Mit dem 7. Platz ist die Basis für die Qualifikation gelegt, allerdings werden die Schweizer in einem Jahr wohl noch einmal mindestens Siebte werden müssen. Dass die Schweizer lieber um Medaillen kämpfen, als einen Startplatz abzusichern, versteht sich. (cst/che/SDA)