Während die Schweizer Curling-Frauen an der WM in Schweden mit der Rekordserie von vier Titeln in Folge glänzten, haben die Schweizer Männer vor ihrem WM-Start in Ottawa (ab Samstag) mit einer Serie der anderen Art zu tun.
Seit happigen 31 Jahren gab es bei den Männern keinen WM-Titel mehr, obwohl die Schweiz zu den fünf grossen Curling-Nationen gehört.
Nun versucht das neu formierte Allstar-Team um Skip Yannick Schwaller (27) mit Benoit Schwarz (31), Sven Michel (35) und Pablo Lachat (22) den Fluch zu brechen und Markus Eggler (54) als letzten Schweizer Curling-Weltmeister abzulösen.
Mit 23 Jahren jüngster Weltmeister-Skip
Eggler zu Blick: «Mit Benoit habe ich regelmässig Kontakt. Ich wünsche dem Team alles Gute und hoffe sehr, dass sie mich endlich als letzten Titelhalter ablösen.» Dann ergänzt der Basler mit Thuner Wurzeln lachend: «Ich habe kürzlich zu meinem elfjährigen Sohn, der nun auch Curling spielt, gesagt: Sonst musst dann du diese Serie beenden.»
Eggler gewann 1992 die WM in Garmisch-Partenkirchen mit 23 Jahren, er ist bis heute der jüngste Weltmeister-Skip. Danach spielte er jahrelang auf Topniveau weiter, 2002 im Schwaller-Team und 2010 in der Stöckli-Equipe holte Eggler jeweils Olympia-Bronze. Profi war er nie, schon während seiner Karriere führte der heutige Geschäftsführer eines Verpackung- und Druckereiunternehmens in Arlesheim BL Dutzende Angestellte.
Das Problem heisst auch Niklas Edin
Auch Eggler selber versuchte, den WM-Titel wieder in die Schweiz zu holen. Aber ohne erneute Krönung: 1994 Bronze, 2001 in Lausanne Silber. Packen es diesmal Schwaller und Co? «Da haben vier exzellente Spieler zusammengefunden, sie haben bisher eine gute Saison gezeigt», sagt er.
Eine Prognose wagt Eggler nicht. Auch, weil die Weltspitze heute breiter sei als früher und die aktuelle Generation zudem in der gleichen Ära wie Schweden-Superstar Niklas Edin (37, sechs WM-Titel bei seinen letzten sieben Teilnahmen und kompletter Olympia-Medaillensatz) antreten müsse.
Dennoch drückt Eggler die Daumen ganz fest: «Ich würde sehr gerne nochmals so vor Freude schreien wie beim Frauen-Final letzten Sonntag. Es ist phänomenal, 36 WM-Spiele und vier WM-Finals in Serie zu gewinnen.»