Es ist der modernste Eiskanal der Welt, der für die Olympischen Spiele 2022 im Niemandsland von Yanqing gebaut wurde. Um den Anschein von Nachhaltigkeit zu erwecken, rückte China nun als Auftaktstation für den Weltcup-Winter 2023/24 in den Kalender (17. bis 19. November).
Doch die Premiere wird zur Blamage. Die Frauen-Rennen im Mono- und Zweierbob sind abgesagt. Zu wenige Teams wollten sich die teure Überseereise leisten. Zwar wären mit drei deutschen und zwei chinesischen Teams sowie der Schweizerin Melanie Hasler (25) die Minimalanzahl von sechs Teilnehmerinnen angemeldet gewesen.
Mini-Startfeld auch bei den Männern
Doch das Risiko, dass kurzfristig eine Pilotin aus Gründen wie Krankheit ausfällt und dann fünf Teams nicht mal um Weltcup-Punkte hätten fahren können, wollte der Weltverband IBSF nicht eingehen. Doch blamabel ist die Episode sowieso. Die IBSF-Bosse müssen dringend ein Rezept finden, um ihre Überseerennen nicht zur Lachnummer verkommen zu lassen. Das Problem wurde bereits vergangene Saison in Nordamerika akut, als nur wenige Teams anreisten.
Denn in China gibts auch bei den Männern nur ein Mini-Startfeld. Aber zumindest wird unter den Dutzend Piloten die komplette Weltspitze inklusive der drei Schweizer Michael Vogt, Cédric Follador und Simon Friedli dabei sein. Und weil die Frauen nun fehlen, starten die Männer nun dreimal: zweimal im Viererschlitten und einmal im Zweier. Im ebenfalls anwesenden Skeleton-Tross sind beide Geschlechter am Start.
Melanie Hasler hingegen reist statt nach China für Trainings nach Altenberg (De), ihre Saison startet nun unverhofft erst im Dezember in La Plagne (Fr).